AFRIKA/SÜDSUDAN - Trotz Friedensvereinbarungen wird weiter gekämpft: JRS-Bildungszentrum betroffen

Samstag, 25 August 2018 gewalt   jesuiten  

Juba (Fides) - Im Südsudan wird weiter gekämpft. In den vergangenen Wochen griffen lokale Milizen ein Flüchtlingslager in Maban im Bundesstaat Upper Nile an, wie acht Hilfswerke, darunter der Jesuit Refugee Service, in einer gemeinsamen Erklärung beklagen. Das Eingreifen der Ortskirche konnte einen Anschlag auf das JRS-Hauptgebäude verhindern, doch das Bildungszentrum Arrupe, das sich für die Ausbildung von Flüchtlingen einsetzt war, wurde geplündert und schwer beschädigt.
Trotz der von der Regierung und den Rebellengruppen am 6. August unterzeichneten Vereinbarung ist die Gewalt im Südsudan weiterhin an der Tagesordnung. Das Abkommen sieht die Wiederaufnahme des Rebellenführers Riek Machar in die Regierung der nationalen Einheit als erster Vizepräsident vor. Machar war bereits Vizepräsident, als Präsident Salva Kiir ihn beschuldigte, 2013 einen Staatsstreich und den Konflikt angezettelt zu haben, der Tausende von Toten forderte und 4,5 Millionen Menschen zwang, ihre Häuser zu verlassen und zu fliehen, um in anderen Gebieten des Landes oder im Ausland (Äthiopien, Uganda, Sudan) Zuflucht zu suchen. Trotzdem dauern die Auseinandersetzungen und Plünderungen auf dem Territorium an.
Bei dem Angriff auf das Camp in Maban wurden Klassenräume verwüstet und Bänke, Computer und Stühle zerstört. Neben materiellen Schäden hat der Angriff auch die Mitarbeiter in Gefahr gebracht. Aus diesem Grund hat die Mission der Vereinten Nationen im Südsudan (UNMISS) mehr als 300 Mitarbeiter von Hilfswerken in der Region evakuiert, darunter auch 25 JRS-Mitarbeiter. Das Team wurde in ein sicheres und geschütztes Gebiet gebracht. Zu den Folgen gehört die Aussetzung oder Streichung von IT-Kurse, Lehrerausbildungen und Englischkursen, die vom Zentrum in den letzten Jahren durchgeführt wurden. Darunter leiden vor allem die rund 80.000 Menschen, deshalb nicht in der Lage sein werden, sich das grundlegenden Wissen, das für eine stabilere Zukunft für sie und ihre Gemeinschaft notwendig sind, zu erlangen.
„Trotz der Übergriffe auf unsere Strukturen werden die Jesuiten weiterhin die Bemühungen fortsetzen, psychosoziale Unterstützung und Bildungsprogramme anzubieten", so Pater John Guiney, Leiter der „Irish Jesuit Mission“, die die JRS-Programme in Maban unterstützt. „Dieser Vorfall in Maban und andere Episoden der Gewalt im Südsudan, verdeutlichen die Dringendlichkeit von Maßnahmen seitens der internationalen Gemeinschaft zur Wiederherstellung von Recht, Ordnung und Sicherheit für alle Menschen in diesem jungen Land."
(EC) (Fides 25/8/2018)


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