ETIOPIA - AMECEA-Bischöfe: “Re-Evangelisierung mit neuen Methoden und digtalen Instrumenten notwendig“

Donnerstag, 26 Juli 2018 bischofskonferenzen   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   zivilgesellschaft   soziale kommunikationsmittel   jugendliche   frieden  


Addis Abeba ( Fides) – “Wir Bischöfe der Association of Member Episcopal Conferences in Eastern Africa (AMECEA) sind betrübt über die Dissonanz zwischen christlichem Glauben und den Werten des Evangeliums unter unseren Christen angesichts all dessen, was die mitreißende Unterschiedlichkeit, die Würde, die friedliche Einigkeit und die menschliche Gesamtentwicklung unterminiert.Wir sind uns der negativen Antwort auf die Werte des Evangeliums bewusst und sehen daher die Notwendigkeit einer Re-Evangelisierung. Diese muss auf der Kommunion mit Gott basieren, muss die Kultur reinigen und evangelisieren, und deshalb sind hierzu neue Methoden und digitale Instrumente von Nöten. Das ist der letzte Punkt im Schlussdokument der XIX Vollversammlung, die vom 13. bis 23. Juli in Addis Abeba stattfand. Zur AMECEA gehören die Bischofskonferenzen von Eritrea, Äthiopien, Kenya, Malawi, Sudan/Süd Sudan, Tanzania, Uganda, und Zambia, während Gibuti und Somalia assoziiert sind (s. Fides 16,17,18/7/2018).
In der an die „Familie Gottes im Gebiet der ASMECEA und an alle Menschen guten Willens“ gerichteten Schlusserklärung erklären die Bischöfe, dass sie „entschlossen und inspiriert sind, mit Vertrauen und Solidarität gegenüber den allgemeinen seelsorgerischen und sozialen Fragen unserer Region voran zu gehen.“ Sie zitieren im Anschluss eine Reihe von Themen, angefangen bei der Unterschiedlichkeit, die die AMECEA-Region charakterisiert, wobei sie „diese Unterschiedlichkeit als eine positive Realität ansehen, die keine Spaltungen hervorrufen darf. Als Pastoren verurteilen wir daher entschieden jegliche Form von Manipulation der Unterschiede in unserer Region, die die Menschenwürde unterminiert ….verurteilen entschieden eine negative Interpretation der ethnischen Unterschiedlichkeit, was unsere Gesellschaften spalten würde.“
Indem sie auf das II. Vatikanische Konzil Bezug nehmen, appellieren die Bischöfe „an alle Katholiken und an alle Menschen guten Willens, die ebenbürtige Würde jedes nach dem Bild Gottes geschaffenen Menschen zu verteidigen und zu unterstützen. Infolgedessen ist die sozio-ökonomische, politische und kulturelle Entwicklung der Gesellschaft von Natur aus mit der Menschenwürde verbunden.“ Die integrale Gesamtentwicklung des Menschen darf jedoch nicht allein begrenzt sein auf den wirtschaftlichen Aspekt, sondern „um authentisch zu sein, muss vor allem konzentriert sein auf die menschliche Person, muss alle Aspekte des Menschenlebens umfassen und sie zum Gemeinwohl hinführen.“
Sodann geben sie ihrer Freude Ausdruck über die von Äthiopien und Eritrea gemachten Schritte in Richtung Frieden und Dialog: „Während dieser Versöhnungsprozess weitergeht, fordert die katholische Kirche die betreffenden Seiten auf zu garantieren, dass Gerechtigkeit und Frieden wieder hergestellt werden, und dass die Völker dieser Länder in den Prozess einbezogen, ihre Stimmen gehört werden, und dass die Gefangenen zu ihren Familien zurückkehren dürfen. Die von den Leadern Äthiopiens und Eritreas vollbrachten Schritte zeigen, dass die Afrikaner die Weisheit besitzen, ihre Probleme freundschaftlich zu lösen“. Das Herz erfreut sich außerdem der Fortschritte bei den Friedensgesprächen im Süd Sudan:“ Wir werden weiterhin für eine schnelle Lösung des Konflikts beten, damit die Leiden der Menschen gelindert werden und das Sterben von Unschuldigen aufhört.“
Im Bewusstsein der kritischen Position, in der sich die Familie, grundlegende Zelle von Kirche und Gesellschaft befindet und so vielen Herausforderungen ausgesetzt ist, bekräftigen die Bischöfe ihre Unterstützung für die Erziehungsprogramme und die Pastoralhilfe für die Familien auf allen Ebenen.
Ein Absatz des Papiers ist den digitalen Medien gewidmet:“Im Bewusstsein der positiven Fortschritte in der Evangelisierung durch die mass media raten wir, die vollbrachten Anstrengungen zu nutzen, um in die Schaffung von interaktiven katholischen Inhalten aus den Diözesan-und Gemeindeseiten zu investieren, und ebenso die Plattformen der social media , katholische Radio-und Fernsehsender und Zeitungen als Mittel für die Evangelisierung zu nutzen....Gleichzeitig ersuchen wir – bei aller Anerkennung der Media für den gesamten menschlichen Entwicklungsprozess – die Media-Experten verantwortungsvoll, glaubhaft und akkurat bei der Informationsverbreitung in der Gesellschaft vorzugehen.“
Besondere Aufmerksamkeit muss außerdem den jungen Menschen gewidmet werden, sowie der Zusammenarbeit mit den Einrichtungen für die integrale Entwicklung des Menschen. Im Bewusstsein, dass die AMECEA-Region „ein Heim für viele Migranten, interne Vertriebene und Flüchtlinge ist wegen des Mangels an Respekt vor der Unterschiedlichkeit, den Menschenrechten und der inklusiven Wirtschaftsentwicklung“ unterstützen die Bischöfe „die Pastoralinitiativen und das Ministerium von Papst Franziskus hinsichtlich der Migranten und Flüchtlinge und ihrer Sorgen“.
Abschließend wird betont, wie dringlich die Errichtung von katholischen Universitäten und höheren Bildungsstätten ist, ferner die Ausbildung von Laien, damit diese ein Beispiel der Integrität gegenüber der um sich greifenden Korruption werden und den Schutz der Minderjährigen in allen von der Kirche verwalteten Strukturen gewährleisten. (SL) (Agenzia Fides 26/7/2018)



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