EUROPA/ITALIEN - Die Bischöfe über die Migranten: “Wir fühlen uns verantwortlich für dieses Heer von Armen, Opfer von Krieg und Hunger, Wüsten und Tortur...“

Donnerstag, 19 Juli 2018 auswanderung   armut   soziale lage   ortskirchen  

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Rom (Fides) – Der Vorstand der italienischen Bischofskonferenz (CEI) hat heute eine Fides zugeleitete Note unter dem Titel „Migranten, von der Angst zur Aufnahme“veröffentlicht, die hier im vollständig wieder gegeben wird.
„Die aufgerissenen Augen und der glasige Blick dessen, der sich in extremis aus dem Abgrund gezogen sieht, der andere Menschenleben verschluckt hat, sind nur das letzte Bild einer Tragödie, an die wir uns nicht gewöhnen können.
Wir fühlen uns verantwortlich für dieses Heer von Armen, Opfer von Krieg und Hunger, von Wüsten und Misshandlungen. Es ist die Geschichte von Männern und Frauen und Kindern, die die Schließung von Grenzen und Erstellung von Barrieren verbietet, und uns bittet Solidarität, Gerechtigkeit und Frieden zu wagen.
Als Hirten der Kirche wollen wir keine billigen Lösungen anbieten. Doch gegenüber dem was passiert, werden wir den Blick nicht anderswo hinwenden, noch unsere Worte abschätzig und unsere Haltung aggressiv werden lassen. Wir dürfen es nicht zulassen, dass Unruhe und Angst unsere Entscheidungen bedingen, unsere Antworten bestimmen, ein Klima des Misstrauens und der Abschätzigkeit, von Wut und Ablehnung nähren.
Angeregt vom Evangelium Jesu Christi werden wir weiterhin unsere Stimme denen leihen, die der ihren beraubt sind. Wir laufen mit unseren christlichen Gemeinden, bringen uns ein in eine umfasssende, echter Brüderlichkeit fähige Aufnahme. Wir schauen dankbar auf all diejenigen – neben und zusammen mit uns – die mit ihrer Bereitschaft ein Zeichen von Mitgefühl, Weitsicht und Mut sind, Erbauer einer inklusiven Kultur, fähig zu beschützen, zu fördern, zu integrieren.
Wir spüren ganz klar, dass der Weg zur Errettung unserer ganzen Menschheit von Vulgarität und Verrohung von der Verpflichtung zum Schutz des Lebens ausgeht. Jedes Lebens. Angefangen bei dem am meisten bedrohten, erniedrigten, getretenen“.
(SL) (Fides 19/7/2018)


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