AFRIKA/COSTA D’AVORIO - Bischöfe: “Bauspekulation ist mitverantwortlich für Überschwemmungen in Abidjan”

Dienstag, 26 Juni 2018 bischöfe   naturkatastrophen  

Abidjan (Fides) - Nicht nur der Klimawandel verursache humanitäre Tragödien, sondern auch das unverantwortliche Handeln des Menschen und Bauspektulation seien ein Grund dafür. Dies betont die ivorische Bischofskonferenz in einer Verlautbarung, in der sie den Angehörigen der 20 Opfer der Überschwemmungen, die in der Nacht vom 18. auf den 19. Juni in Abidjan ums Leben kamen, ihr Beileid ausdrückt (vgl. Fides vom 21/06/2018). Nachdem die Bischöfe den Behörden und all jenen, die der betroffenen Bevölkerung spontan geholfen haben, gedankt haben, unterstreichen sie die Gefahren einer unkontrollierten Verstädterung, die oft von Korruption verursacht wird und dies in einem urbanen Gefüge wie dem von Abidjan, das auf einer Lagune erbaut wurde und von Kanälen durchzogen wird.
„In einer sich ausbreitenden Stadt wie Abidjan, die sich rasant entwickelt und deren Urbanisierung oft nicht kontrolliert wird, drohen Siedlungen, die den Sicherheitsnormen und die natürliche Topographie der Stadt nicht entsprechen, das Wasserbecken zu verletzen", so die Bischöfe. "Bauspekulationen sind wahrscheinlich auch in unmittelbarer Nähe gefährdeter Gebiete zu erwarten".
Die ivorische Regierung hat die Räumung der bedrohten Gebiete in Abidjan angekündigt. Dieser Beschluss wurde am 21. Juni am Ende einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates unter Vorsitz von Präsident Alassane Ouattara gefasst.
Laut einer Stellungnahme des Innenministers Sidiki Diakite im nationalen Fernsehen hat die Regierung beschlossen, die auf den Entwässerungskanälen errichteten Gebäude abzureissen und die in Hochwassergebieten lebenden Menschen umzusiedeln.
(L.M.) (Fides 26/6/2018)


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