AFRIKA/D.R. KONGO - Katholische Laien fordern Aufklärung des Todes eines Bürgerrechtlers

Dienstag, 12 Juni 2018 wahlen  

Kinshasa (Fides) - Die Umstände des Todes des Bürgerrechtsaktivisten Luc Nkulula von der Bewegung „Lutte pour le Change" (LUCHA) sind unklar. Seine verkohlte Leiche wurde in der Nacht vom 9. bis 10. Juni in seiner Wohnung in Goma der Hauptstadt von Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) gefunden. Laut den Mitgliedern von LUCHA wurde Nkulula Opfer eines Attentats.
Das Koordinationskomitee der katholischen Laien (CLC), das die Protestmärsche gegen Präsident Kabila organisierte, äußerte sich "bestürzt" über den Tod des Aktivisten forderte die Aufklärung der Todesumstände. Wie viele andere kongolesische Bürgerbewegungen hatte sich LUCHA, den von den Laien veranstalteten Märschen gegen das Regime von Joseph Kabila Regime angeschlossen, die von der Polizei blutig unterdrückt wurden. Beim letzten Marsch wurde der Katholik Rossy Mukendi Tshimanga von der Bewegung „Collectif 2016“ ermordet, die ebenfalls fordert, dass Joseph Kabila, sich formell dazu verpflichtet, bei den Wahlen Ende Dezember nicht für eine dritte Amtszeit zu kandidieren.
Bereits im vergangenen Monat erklärte der Laienverband CLC, man sei empört über die Tatsache, dass „die Partei des Präsidenten große Ressourcen für die Finanzierung von Wahlpropaganda mobilisiert, während die gesamten Organisation des Wahlprozesses durch das Unabhängiges Nationales Wahlkomitee(CENI) verzögert wird“.
Mit dem Ende der zweiten und letzten von der Verfassung vorgesehenen Amtszeit von Joseph Kabila im Dezember 2016 geriet die Demokratische Republik Kongo in eine schwere politische und soziale Krise, bei der es zu zahlreichen Protestkundgebungen der Opposition und zivilgesellschaftlicher Organisationen kam.
Die Katholische Bischofskonferenz des Kongo (CENCO) übernahm unterdessen eine vermittelnde Rolle bei den Verhandlungen, die am 31. Dezember 2016 zur Unterzeichnung eines Abkommens zwischen dem Präsidenten und der Opposition führte, das jedoch nie in seiner Gesamtheit umgesetzt wurde. Die vollständige Umsetzung des Antrags fordern Protestinitiativen verschiedener Bewegungen, die von der katholischen Kirche unterstützt werden.
(L.M.) (Fides 12/6/2018)


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