ASIEN/NEPAL - Anschläge auf fünf christliche Kirchen

Samstag, 19 Mai 2018 gewalt   religiöse minderheiten   hinduismus   Ökumene   menschenrechte   religionsfreiheit   gerechtigkeit  

Rfi

Kathmandu (Fides) - Auf fünf christliche Kirchen, darunter auch ein katholisches Gotteshaus, wurden innerhalb einer Woche in Nepal Anschläge verübt. Die katholische Kirche St. Joseph in Kohalpur im Bezirk Banke wurde am 18. Mai von Unbekannten in Brand gesteckt. Wie Augenzeugen berichten sollen die Täter die Bevölkerung zuvor aufgefordert haben, zuhause zu bleiben, wonach zehn unbekannte Männer in die Kirche eindrangen, Benzin ausgossen und das Gebäude in Brand steckten. Die St. Josephs-Gemeinde ist eine neue Pfarrei mit etwa 20 Gläubigen. Bei dem Brandanschlag wurde zwar niemand verletzt, doch der Innenraum der Kirche ist vollständig zerstört.
Die ökumenische „Federation of National Christian Nepal (FNCN)“ fordert nun von der Regierung Nepals dringende Maßnahmen und Ermittlungen gegen die Täter. Man verurteile „den gezielten Angriff auf religiöse Minderheiten in Nepal, der das friedliche Zusammenleben stört“, heißt es in einer Erklärung des Rates. Die Regierung müssr „die Grundfreiheiten, die in der Verfassung verankert sind, schützen und dafür sorgen, dass die alle Rechte gewährleistet sind,“ so dass alle Bürger ihre Religion frei praktizieren können.
Die katholische Menschenrechtsaktivistin Kadhka Prakash aus Kathmandu, erklärt gegenüber Fides: "Diese Schändung ist ein direkter Angriff auf die katholische Kirche… Dies ist eine Botschaft, die besagt, dass das Christentum an diesem Ort nicht willkommen ist. Christen wollen in Nepal Frieden schaffen und für Gerechtigkeit arbeiten".
In den Tagen, zwischen dem 9. und 13. Mai, wurden mehrere andere christliche Kirchen in Dhangadhi, Doti, Kanchanpur (West-Nepal) und Panchthar (Ost-Nepal) Brand gesteckt, meistens während der Nacht. Obwohl bei den Angriffen niemand getötet wurde, machen sich die einheimischen Christen große Sorgen über die Zunahme der Feindseligkeiten gegenüber christlichen Gemeinden in Nepal.
Pastor Tanka Subedi, Gründer und Präsident der Organisation "Dharmik Chautari Nepal" und des Forums „Nepal für Religionsfreiheit", betont gegenüber Fides: "Die nepalesische Regierung ist eine demokratische Regierung und hat die Aufgabe, alle Religionsgruppen in gleicher Weise zu schützen".
Auch die National Christian Fellowships of Nepal (NCFN) und die Nepal Christian Society (NCS) verurteilten die Anschläge und beklagen, dass nepalesische Christen fälschlicherweise des "Proselytismus" bezichtigt werden.
(SD) (Fides 19/5/2018)


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