AMERIKA/NICARAGUA - Bischofskonferenz bestätigt Dialogbeginn und Mittler- und Zeugenrolle

Dienstag, 15 Mai 2018 demokratie   bischöfe   gewalt   studenten   jugendliche  

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Managua (Fides) - Wie die Katholische Bischofskonferenz (CEN) des Landes bestätigt, beginnt am morgigen 16. Mai in Nicaragua der so genannte "Nationale Dialog". Kardinal Brenes betonte bei der Präsentation der Initiative die Rolle der Kirche als "Mittlerin und Zeugin". Der Erzbischof von Managua bedauerte bei der Verlesung der offiziellen Erklärung der Bischofskonferenz, dass die Bedingungen für den Dialog zwar nicht die besten seien, bekräftigte aber gleichsam, dass „der Dialog dennoch im Seminar Nuestra Señora de Fátima beginnen wird". Unterdessen müsse man sich vor allem darum bemühen, dass die Gewalt auf den Straßen mancher Städte umgehend beendet wird, so der Kardinal, der in diesem Zusammenhang die jüngsten Nachrichten über die Zusammenstöße in Sébaco und Matagalpa bedauerte.
Die Voraussetzungen für den Dialog hatten die Bischöfe bereits in einem Brief an Präsident Daniel Ortega formuliert. Darin forderten sie die Einreisegenehmigung für die Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte; die Beendigung von Aktionen paramilitärischer Einheiten; die Beendigung der Repression; und glaubwürdige Signale der Dialogbereitschaft (vgl. Fides 4/5/2018). Nur unter diesen Voraussetzungen werden man eine Mittlerrolle übernehmen, hieß es in dem Schreiben an das Staatsoberhaupt.
Unterdessen bleibt die Lage im Land angespannt und ungewiss. Studenten und Unternehmer sagten ihre Teilnahme an den Dialoggesprächen zwar zu, doch das Vertrauen der Bürger in die Behörden bleibt aufgrund der anhaltenden militärischen Unterdrückung nachhaltig geschädigt.
Der Weihbischof von Managua, Silvio José Báez, teilt auf seinem Twitter-Profil mit, dass die Priester trotz anhaltender Einschüchterung und telefonischen Drohungen "sich nicht von Emotionen, Wut oder Niedergeschlagenheit überwältigen lassen dürfen und schon gar nicht von Angst oder Gewalt ".
Ob die "Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte" zur Untersuchung von Gewalttaten bei Protesten und den Tod von über 60 Menschen in das Land einreisen darf ist noch offen.
(CE) (Fides, 15/05/2018)



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