AFRIKA/D.R. KONGO - Generalsekretär der Bischofskonferenz bittet den UN-Sicherheitsrat um Stärkung der UN-Mission

Donnerstag, 22 März 2018 politik   bischöfe  

Kinshasa (Fides) - Die Vereinten Nationen müsse ihr Engagement in der Demokratischen Republik Kongo verstärken, wo ganze Gebiete der staatlichen Kontrolle entzogen seien, so Pfarrer Donatien Nshole, Generalsekretär der Nationalen Bischofskonferenz des Kongo (CENCO), in einer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat.
"In allen kongolesischen Provinzen, von Ituri bis Kasai, über Tanganyika in den Nord- und den Südkivu und die Provinz Ex-Equateur, ist die humanitäre und sicherheitspolitische Situation von Chaos und allgemeine Gewalt geprägt, durch die Anwesenheit verschiedener bewaffneter Gruppen, interethnische Konflikte, aber auch und vor allem die Abwesenheit des Staates verursacht wird", so Pfarrer Nshole am vergangen 19. März in New York.
"Das Fehlen einer Staatsgewalt in bestimmten Gebieten des Landes ist auf die Illegitimität der wichtigsten Institutionen zurückzuführen", fügte der Generalsekretär der Kongolesischen Bischofskonferenz hinzu und verwies auf die Präsidentschaftswahlen, die bis Ende 2016 stattfinden sollten und die damit verbundene Verlängerung der zweiten und letzten Amtszeit von Präsident Josesph Kabila. Gegen diese Situation protestieren weite Teile der Bevölkerung unter Führung katholischer Laien, die seit Anfang 2018 drei große Demonstrationen veranstalteten, die blutig unterdrückt wurden. Die vom Laien-Koordinierungsausschuss (CLC) organisierten Demonstrationen forderten die insbesondere Umsetzung des am 31. Dezember 2016 unterzeichneten Abkommens, das durch die Vermittlung der CENCO zustande geklommen war und die Schaffung einer Regierung der nationalen Einheit vorsieht, an der auch die Oppositionsparteien beteiligt werden, sowie die Freilassung politischer Gefangener und die Garantie der Presse- und Meinungsfreiheit.
Pfarrer Nshole nannte dabei auch Wege, die nach Ansicht der CENCO aus der Krise herausführen könnten. Erstens sollen die Vereinten Nationen mehr investieren und Druck im Hinblick auf die Organisation der Wahlen ausüben. Der wirklich demokratische Übergang durch eine Wahl sei der einzige Weg, um „dem kongolesische Volk Führungskräfte zu geben, die in der Lage sind die vielfältige Krise im Land zu bewältigen“, so Pfarrer Nshole, der dabei erneut an die Dringlichkeit der Umsetzung der Bestimmungen des Abkommens vom Silvestertag 2016 erinnert. Der katholische Geistliche bat deshalb auch um die Stärkung des Mandats der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO), „damit diese über die rechtlichen Mittel und Ausrüstung verfügt, die für den Schutz der Zivilbevölkerung und der gefährdeten Personen und deren Eigentum notwendig sind“. Pfarrer Nshole bat auch um humanitäre Hilfe für die Einwohner des Landes und die Opfer der Gewalt.
Schließlich bestand der Priester auf der Notwendigkeit, "einen wirtschaftlichen Entwicklungsplan für die Demokratische Republik Kongo nach den Wahlen zu entwickeln und umzusetzen. Ein solcher Plan ist notwendig, um das Land wieder zu beleben, das seit zwei Jahrzehnten im Chaos versinkt", so der Generalsekretär der Bischofskonferenz abschließend.
(L.M.) (Fides 22/3/2018)


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