AFRIKA/LIBERIA - Hoffnung auf Frieden und Wohlstand: Kirchen leisten Beitrag zu friedlicher Machtübergabe

Mittwoch, 14 März 2018

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Monrovia (Fides) – Die jüngste friedliche Machtübergabe in Liberia sei Vorbote eines möglichen Wohlstands und Freiheit. Mit der Wahl des ehemaligen Fußballweltmeisters George M. Weah zum neuen Präsidenten am 22. Januar 2018 werde der den von der ehemaligen Präsidentin Ellen Sirleaf begonnenen Weg fortgesetzt (vgl. Fides 2/3/2018). Ziel von Präsidentin Sirleaf sei es gewesen, die Infrastruktur und die zivilen Institutionen des Landes wieder aufzubauen und dabei seien bereits einige Fortschritte gemacht worden. So Pater Firmin Kouassi von der Gesellschaft der Afrikamissionen: "Eine der Errungenschaften, die der ehemaligen Präsidentin zugeschrieben werden können, ist die Meinungsfreiheit. Radiosender und neue Zeitungen wurden gegründet, und sie dürfen ihre Meinung frei äußern und auch im Internet muss man nicht fürchten bedroht zu werden. Märsche und Demonstrationen gegen die Lebenshaltungskosten, der Wechselkurs des liberianischen Dollars gegenüber dem US-Dollar, die Ebola-Krise, das Ende des UN-Programms im Land waren zwar Gegenstand von Straßenprotesten ohne den zerbrechlichen Frieden zu beeinträchtigen".
Nach Ansicht des Missionars, „haben religiöse Institutionen und katholische Gemeinden bei der Förderung des Friedensprozesses eine große Rolle gespielt“. "Die Gläubigen“, so Pater Kouassi weiter, “folgten der Einladung zum Fasten und zum Gebet, die Bischofskonferenz von Liberia (CABICOL), bat in Hirtenbriefen, die in allen Pfarreien verlesen wurden um die Teilnahme an der Wahl und eine friedliche und verantwortungsvolle Stimmabgabe. Zwei Jahre zuvor hatte der Vorschlag, Liberia zu einer christlichen Nation zu machen, viele Debatten angeregt, dabei wurde dieser Vorschlag von der katholischen Kirche nicht unterstützt. Der Rat der Kirchen von Liberia lehnte ihn wegen eventueller Auswirkungen auf die Sicherheit des Landes ebenfalls ab. Auch der interreligiöse Rat des Landes, einschließlich der muslimischen Gemeinschaft, hatte die Öffentlichkeit vor dem Risiko einer solchen Entscheidung gewarnt. Diese Strategie behielten die religiösen Institutionen während des gesamten Wahlprozesses bei. Ein großer Verdienst, der anerkannt werden muss".
Die Übergangsphase war von Kundgebungen, Versammlungen und Demonstrationen geprägt, bei denen es auch zu offener Konfrontation und heftigen Diskussionen kam, wobei die allgemeine Atmosphäre jedoch friedlich blieb. Die wichtigsten politischen Parteien erkannten die Wahlergebnisse an. "Das höchste Ziel war die Anerkennung der Wahlergebnisse“, so Pater Firmin abschließend „der friedliche politische Übergang konnte jedoch vor allem dank des Engagements der Zivilgesellschaft und der religiösen Institutionen stattfinden, doch es muss auch die wachsende Reife der politischen Klasse erwähnt werden. Wir werden weiterhin hoffen und beten, dass der Frieden in Liberia von nun an erhalten bleibt".
(FK/AP) (Fides 14/3/2018)


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