AMERIKA/BRASILIEN - „Mision Frontera Venezuela“ beklagt „unmenschliche Bedingungen“ für venezolanischen Zuwanderer

Dienstag, 6 März 2018

Cáritas Brasil


Boa Vista (Fides) - Venezolanische Einwanderer leben "unter grauenhaften und unmenschlichen Bedingungen“ und es sind „effektive und klare Antworten“ seitens der Kirchen, des Staates und der Gesellschaft" notwendig. Dies betont die Kommission gegen Menschenhandel (CEPEETH) der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB), am Ende der Konferenz „Mision Frontera Venezuela“ (1. bis 4. März, Boa Vista und Pacaraima, Roraima) (vgl. Fides vom 01/03/2018).
Das vom Vorsitzenden der Kommission, Bischof Enemesio Lazzaris von Balsas, unterzeichnete Dokument beklagt „lange Schlangen von Zuwanderern und Flüchtlingen auf der Suche nach den notwendigen Dokumenten, Transportmöglichkeiten, Essen und Arbeit“ und die Situation der „unterernährten und kranken Kinder, die keine Schulen besuchen“, sowie der „jungen Menschen ohne Arbeit und Perspektiven, die jeder Art von Verwundbarkeit ausgesetzt sind“, von „Frauen, die Opfer von Gewalt und sexueller Ausbeutung werden“ und erinnert an „skrupellose Menschen, die das Elend der Einwanderer und Flüchtlinge für die Ausbeutung am Arbeitsplatz und das Anheben der Lebensmittelpreise ausnutzen "
Die Kommission betont auch "den Mangel an elementaren öffentlichen Maßnahmen zur Versorgung mit Lebensmitteln und Gewährleistung von Gesundheit, Hygiene, Sicherheit und Bildung" und bringt tiefe Empörung über das "fehlendes Engagements der zuständigen Stellen" zum Ausdruck.
Doch, so Erzbischof Lazzaris in dem Dokument weiter, habe die Kommission "viele brüderliche und solidarische Initiativen von Einzelpersonen, Familien, Gruppen, Kirchen und Institutionen der Zivilgesellschaft" beobachten können. In diesem Zusammenhang erinnert er auch die Unterstützung internationaler Institutionen und der Ortskirche, die sich vorrangig dem Dienst unter venezolanischer Einwanderern und Flüchtlinge widmen. Kirchliche Einrichtungen von Ordensgemeinschaften, Pfarreien und Laienbewegungen förderten dabei die Willkommenskulutur. Doch es sei vor allem entschlossenes Handeln seitens der Regierung notwendig, um geeigneten Maßnahmen zur Bewältigung eines Migrationsphänomens von diesem Ausmaß auf den Weg zu bringen (vgl. Fides 26/1/2018, 10/2/2018, 14/02/2018).
"Wir verpflichten uns ausdrücklich der Mission, unsere Brüder und Schwestern mit Migrationshintergrund willkommen zu heißen, sie zu schützen, zu fördern und zu integrieren", schließt die Kommission.
In Roraima mit insgesamt rund 350.000 Einwohnern leben derzeit bereits 40.000 venezolanische Migranten. Es wird geschätzt, dass die Zahl bis Juli dieses Jahres auf 55.000 ansteigen könnte.
(LMM/LG) (Agenzia Fides 06/03/2018)


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