AFRIKA/NIGERIA - Bischof von Ahira gibt Rücktritt bekannt: “Reue und Versöhnungsbereitschaft sind dringend notwendig”

Montag, 19 Februar 2018 bischöfe  

Abuja (Fides) - „Seit damals meine Ernennung bekannt wurde gab es gewalttätige Reaktionen und Widerstand seitens einer Gruppe von Priestern und Laien der Diözese Ahiara", betont Bischof Ebere Okpaleke von Ahiara in einem am vergangenen 14. Februar veröffentlichten Hirtenbrief, mit dem er seinen Rücktritt bekannt gab.
Bischof Okpaleke war am 7. Dezember 2012 von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Ahiara ernannt worden. In seinem Hirtenbrief erinnert er daran, dass er angesichts der ihm von Priestern und Laien des Bistums entgegengebrachten Ablehnung, bereits am 15. Februar 2013 „demütig“ darum gebeten habe, seine Bischofsweihe und die Inbesitznahme der Diözese zu verschieben, in der Hoffnung, dass die Situation sich in der Zwischenzeit verbessern würde. "Dieser Bitte wurde Folge geleistet", so Bischof. „Die Situation verbesserte sich zwar nicht, aber schließlich wurde ich 21. Mai 2013 wegen der Situation in der Diözese außerhalb des Bistums im Priesterseminar Großen Seminar in Ulakwo (Owerri) zum Bischof geweiht“. „Bis heute konnte ich die Diözese Ahiara nicht in Besitz nehmen“ so Bischof Okpaleke, der betont:„Seit der päpstlichen Ernennung sind nun fünf Jahre, zwei Monate und eine Woche vergangen. Selbst die Interventionen der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und des Staatssekretariats führten nicht zu dem gewünschten Ergebnis. Die Details der Bemühungen um eine Befriedung und die gewalttätigen und irrationalen Reaktionen einiger Priester und Gläubigen aus Ahiara sind noch immer im Internet verfügbar. "
Bischof Okpaleke sah sich somit gezwungen, seinen Wohnsitz in Awka zu wählen, "wo ich bis heute lebe". Nicht einmal die Intervention von Papst Franziskus, der Bischof Okpaleke im Juni 2017 in den Vatikan einlud, konnte die Situation lösen, obschon der Heilige Vater die Ernennung von Bischof Okpaleke bestätigte und die Priester der Diözese Ahiera um ein Entschuldigungsschreiben bat. "Ich weiß nicht genau, wie viele der der Bitte des Papstes Folge geleistet haben", schreibt Erzbischof Okpaleke. "Klar ist, dass einige Priester die Laien gebeten haben, die Initiative in diesem Streit zu übernehmen". Demzufolge, so Bischof Okpaleke, werde bis heute den „legitimen Vertretern der katholischen Kirche in der Diözese Ahiara der Zugang zur Kathedrale, zur Kurie usw. verweigert".
Dies Haltung der Priester und Gläubigen zeige, so Bischof Okpaleke, „dass man sich weigert, den Heiligen Geist wirken zu lassen“, zumal der selbst Bischof das Motto „Veni Sancte Spiritus!“ gewählt hatte.
"In Anbetracht der obigen Ausführungen bin ich zu der Gewissensüberzeugung gelangt, dass mein Verbleib im Amt als Bischof von Ahiara für die Kirche nicht von Vorteil ist", so Bischof Okpaleke. "Ich denke nicht, dass mein Apostolat in einer Diözese, in der einige Priester und Laiengläubiger mir so abgeneigt sind, noch wirksam sein kann". „Deshalb habe ich zum Wohl der Kirche und insbesondere der Diözese Ahiara den Heiligen Vater gebeten, meinen Rücktritt vom Amt des Bischof von Ahiara anzunehmen. Ich habe diesen Schritt für das Wohl aller Gläubigen von Ahiara getan, vor allem für diejenigen, die mir in einer Ortskirche treu geblieben sind, die von einigen Priestern kontrolliert wird“, betont er.
„Ich halte meinen Rücktritt für eine richtige Entscheidung zugunsten der Neuevangelisierung der Gläubigen und, viel wichtiger und dringlicher, der Priester des Bistums Ahiara, vor allem jetzt, wo der Heilige Vater und seine Mitarbeiter der Römischen Kurie wissen, welche Priester, ihre Treue zum Heiligen Vater bekräftigen und welche beschlossen haben, sich in Ungehorsam gegenüber der katholischen Kirche zu üben".
Abschließend dankt der Bischof allen, die ihn den schwierigen Jahren unterstützt haben, unterstreicht seine Liebe und seine Gebete für die Gläubigen in Ahiara und lädt alle zur Reue ein. "Ich lade alle abtrünnigen Priester ein, über ihre ursprüngliche Berufung in das Amt eines Priesters der katholischen Kirche nachzudenken. Reue und Bereitschaft zur Versöhnung sind dringend notwendig".
(L.M.) (Fides 19/2/2018)


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