AFRIKA/BURUNDI - “Bildung ist die Priorität unseres Waisenhauses”

Mittwoch, 14 Februar 2018 kindheit   kinder   orden   ortskirchen   entwicklung   armut  

CHRF

Gitega (Fides) – „Bildung ist eine Priorität unseres Waisenhauses, weil davon die Zukunft der Kinder abhängt“, so die burundische Ordensschwester Capitoline Bedetse, Obere der Gesellschaft vom Guten Hirten in Gitega. Hier leitet die Ordensschwester auch ein 2001 gegründetes Institut für allein erziehende Mütter, das seit 2004 auch Kinder aufnimmt. „Sie wurden von ihren Müttern aus Armut abgegeben oder weil die Väter nicht bereit waren, sie anzuerkennen. Wir versuchen immer mit den Eltern den Kontakt zu halten, vor allem mit den Müttern, weil wir hoffen, dass sie eines Tages zu ihnen zurückkehren werden. Manchmal kommt die Mutter nach Jahren zurück und wir versuchen ihr zu helfen, die Beziehung mit dem verlassenen Kind wieder aufzubauen“. In der Einrichtung arbeiten 22 weitere Schwestern und 38 Novizinnen und Postulantinnen des Instituts vom Guten Hirten. Die Schwestern betreuen neben dem Heim auch den Kindergarten und die Grundschule. Zur Finanzierung ihrer karitativen Aktivitäten brachten die Schwestern auch ein kleines landwirtschaftliches Unternehmen auf den Weg: „Wir haben Felder gekauft, die wir bewirtschaften, um die die Produkte zu verkaufen“, so Schwester Capitoline. „Wir haben einige Kühe, die uns mit Milch für unsere Kinder versorgen und so versuchen wir die Kosten zu decken, einschließlich der Schulgebühren. Die meisten unserer Kinder sind Jungen und im Anschluss an die Grundschule besuchen sie das Internat eines religiösen Ordens hier in der Nähe“.
Von den insgesamt rund 10 Millionen Einwohnern Burundis sind etwa die Hälfte Kinder, die dort oft unter extrem schwierigen Bedingungen leben: Nach Angaben des Welthunger-Index leiden drei von fünf Kindern unter Wachstumsstörungen. Darüber hinaus ist der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheit und Bildung für viele bedürftige Menschen zu teuer.
Gitega, die zweitgrößte Stadt des Landes nach der Hauptstadt Bujumbura ist, wie der Rest von Burundi, sehr arm: "Hier leben die Menschen mit zwei Dollar am Tag", erklärt Schwester Capitoline. "Angesichts der Armut der Familien finden diese verlassenen Kinder keine Adoptiveltern. Doch wir engagieren uns dafür, dass sie gesund, gebildet und selbstbewusst aufwachsen", so die Schwester abschließend.
(ER) (Fides 14/2/2018)


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