AFRIKA/SÜDAFRIKA - Bischöfe zu Rücktrittsforderungen gegen Präsident Zuma: “Wohl des Landes ist Priorität“

Dienstag, 6 Februar 2018 politik   bischöfe  

Johannesburg (Fides) - „Wir bitten Präsident Zuma darum, dass er sich wie ein Staatsmann verhält und das Wohl des Landes als Priorität betrachtet", so die Südafrikanische Bischofskonferenz (SACBC) in einer Stellungnahme zur politischen Situation in Südafrika, wo Präsident Jacob Zuma dem Druck seiner eigenen Partei, dem Africa National Congress (ANC) ausgesetzt ist, die einen Rücktritten noch vor dem Ende seiner Amtszeit Ende 2019 fordert. "Die SACBC lädt alle ein, die politische Entscheidungen treffen, sich insbesondere hinsichtlich der zukünftigen Rolle von Präsident Zuma, in Ruhe und Geduld zu üben", bekräftigt die die Bischöfe in ihrer Botschaft.
Die ANC-Führung hat für den morgigen 7. Februar eine Sondersitzung des Parteivorstands einberufen, in der nach Meinung von Beobachtern, die Partei Zuma zum Rücktritt auffordern könnte. Die Präsidentschaft von Zuma ist stark von Skandalen und Korruption sowie von einer schweren Wirtschaftskrise geprägt. Die Position des Staatsoberhaupts wurde zusätzlich dadurch geschwächt, dass er im Dezember an der Parteispitze durch den Vizepräsidenten Cyril Ramaphosa, einem Widerschacher in den Reihen der eigenen Partei, abgelöst wurde.
"Neue und gefährliche Spannungen entstehen, während die Regierungspartei eine schwierige Übergangsphase durchläuft", betonen die Bischöfe, "Schon jetzt versammeln sich oppositionelle Gruppen auf den Straßen, ganze Provinzen sind in Aufruhr und wenn diese Spannungen nicht durch guten Willen gelöst werden, wird das politische Klima über Generationen hinweg vergiftet". "Ohne eine rasche Entscheidung wird die neue Führung der Regierungspartei als uneinig und instabil beurteilt werden", warnen die Bischöfe.
Deshalb laden die Bischöfe abschließend alle Südafrikaner zum Gebet für Stabilität und Gerechtigkeit ein: "Wir beten, dass die Regierungspartei eine schnelle Lösung für das Problem des Machtwechsels zum Wohle unseres Volkes findet, das bereits mit Armut und Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat".
(L.M.) (Fides 6/2/2018)


Teilen: