AMERIKA/ECUADOR - Apostolischer Vikar von Zamora: “Menschen glauben wieder an Demokratie“

Donnerstag, 1 Februar 2018

Foto: CNE

Zamora (Fides) – "Unabhängigkeit der Gewalten, Wiederherstellung des Vertrauens in die Institutionen, Möglichkeiten für den Wahlrat, seine Funktionen und seine Glaubwürdigkeit zu stärken, damit das Volk sich wieder Ernst genommen fühlt und an die Demokratie glaubt und weiteres Bemühen um ein Klima und ein Umfeld der Freiheit für alle", wünscht sich der Apostolische Vikar von Zamora, Bischof Walter Heras Segarra (ofm), von der bevorstehenden Volksbefragung in Ecuador an diesem Sonntag, den 4. Februar.
Zum Referendum äußerte sich auch die Bischofskonferenz von Ecuador einen offenen Brief an die Bürgerschaft (vgl. Fides 24/01/2018), mit dem sie nach eigener Aussage, “das Gewissen der Bürger erleuchten wollen, damit sie ihre Stimme in völliger Freiheit und in Ausübung ihrer Bürgerrechte abgeben.”
Am Vorabend der Schließung der "Ja" -Kampagne unter der Führung von Präsident Lenin Moreno und der "Nein"-Kampagne des ehemaligen Präsidenten Rafael Correa, sehe das Land, so Bischof Walter Heras, dem Referendum mit einer gewissen „Erwartungshaltung“ entgegen. Insbesondere frage man sich „welche der beiden Positionen wohl gewinnen wird und wie die Zukunft des Landes aussehen wird“, so der Apostolische Vikar.
"Im Vorfeld des Referendums kam es zu Gewalt und im Mittelpunkt der Kampagnen stand der Wettstreit zwischen den politischen Führern", so Heras weiter, der daran erinnert, dass Lenin Moreno und Rafael Correa früher dieselbe politische Linie vertraten.
Trotz eines Klimas großer politischer Zersplitterung "erwarten die Menschen Veränderungen", so der Apostolische Vikar "es herrscht eine Atmosphäre größerer Freiheit, die für die Verwirklichung des Friedens unerlässlich ist". Außerdem erklärt er weiter, wünschen sich die Menschen auch "die Unabhängigkeit der Gewalten", die für die Entwicklung der Demokratie unerlässlich ist. Darüber hinaus sehe man die Möglichkeit, "das Vertrauen in die Institutionen wiederzugewinnen", so der Bischof, "die von einer totalitären Macht beherrscht zu sein schienen, was sie handlungsunfähig machte". Man dürfe auch nicht vergessen, dass das Referendum nach den letzten Präsidentschaftswahlen eine "Gelegenheit für den Wahlrat ist, seine Rolle und seine Glaubwürdigkeit zu stärken", sagt der Vikar und betont, dass auch dieses Thema in der Bevölkerung viel diskutiert wurde.
"Ich denke, dass die Volksbefragung eine großartige Gelegenheit ist, um wieder auf den Weg der Demokratie zurückzukehren, da die Menschen in wichtigen und entscheidenden Fragen konsultiert werden", fährt der Vikar fort, "denn st auch wichtig, dass die Menschen wieder Ernst genommen werden in Fragen, die alle Bürger betreffen“. "Daher ist das Referendum, unabhängig von den Ergebnissen“, so Bischof Heras, „als positiv zu betrachten, denn die Menschen glauben wieder an die Demokratie und auch daran, dass man sich um ein Klima der Freiheit bemüht".
(LG) (Fides 01/02/2018)


Teilen: