ASIEN/PHILIPPINEN - Mitbrüder zum Mord an Pater Tentorio: „Wir hoffen, dass die Wahrheit ans Licht kommt“

Dienstag, 23 Januar 2018 mission   evangelisierung   gerechtigkeit   menschenrechte   gewalt   orden   eingeborene   paramilitärische gruppen  

A.C.

Manila (Fides) - „Es handelt sich immer noch um Voruntersuchungen. Es ist bereits das dritte Mal, dass Ergebnisse von Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Mord an Pater Fausto Tentorio vorgelegt werden. Aber bisher reichten diese für eine Anklage gegen die Verdächtigen nicht aus. Wir warten ab und hoffen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird und dass man die Täter und Anstifter des Verbrechens stellen kann“, so Pater Gianni Re, Missionar des Päpstlichen Instituts für die Außenmissionen (PIME) und Mitbruder des Ermordeten und Rektor die Gemeinschaft des PIME in Manila, zu den neuen Ermittlungen im Fall des Mordes an Pater Fausto Tentorio (PIME), der am 17. Oktober 2011 in der Region Nord-Cotabato auf der Insel Mindanao gewaltsam ums Leben kam.
Das Nationale Ermittlungsbüro (NBI) legte dem Justizministerium formelle Anklagen wegen Mordes gegen 12 Personen, darunter auch zwei Soldaten, wegen der Tötung des italienischen Priesters vor. „Statt die Anklage wegen Mordes in der Stadt Kidapawan zu erheben, hat sich das NBI dafür entschieden, die Klage beim Ministerium einzureichen und fordert, dass ein Pool von Richtern sich mit dem Fall befasst“, so der stellvertretende Staatsanwalt Peter Ong, Leiter der Ermittlungskommission leitet, die den Fall Tentorio erneut untersucht hat.
Im vergangenen Dezember zog das Büro seine Klage gegen die Brüder José Sultan und Dima Sampulna zurück, die zuvor des Mordes angeklagt worden waren. Unter den 12 neuen Angeklagten befinden sich jetzt Oberstleutnant Joven Gonzales und Major Mark Espiritu sowie Angehörige der "Bagani"-Spezialeinheiten, einer mit der Armee verbündeten paramilitärischen Gruppe. Doch nach der Anklageschrift, waren an der Planung des Verbrechens „andere nicht identifizierten Personen, darunter mindestens 20 Angehörige der Streitkräfte beteiligt, die am Tag, als Pater Tentorio ermordet wurde, die Umgebung der Grundschule in Arakan Tentorios kontrollierten.
Der detaillierte Bericht des NBI wird einer genauen Prüfung und Voruntersuchung seitens der die Richter unterzogen werden, die dann über eine mögliche Anklage gegen die Verdächtigen entscheiden werden. Wie Staatsanwalt Peter Ong erklärt, wurden im Rahmen der jüngsten Ermittlungen zwischen Mai und November 2017 mehr als 30 Personen befragt. Zeugen bekräftigten, dass die Tötung von Tentorio mindestens sieben Tage vor der eigentlichen Hinrichtung geplant gewesen sei und diese von Mitgliedern der "Bagani" Gruppe vollstreckt wurde.
"Wir wollen nicht, dass unschuldige Menschen verurteilt werden“, fügt Pater Gianni Re hinzu, „nur um die Öffentlichkeit zu befriedigen. Wir hoffen, dass die Wahrheit ans Licht kommt, besonders was die Gründe und die Anstifter des Verbrechens anbelangt, und dass es Gerechtigkeit geben wird. Die Ermittlungen wurde dank der Hartnäckigkeit unseres Mitbruders P. Peter Geremia fortgesetzt, der nie aufgehört hat, dafür zu arbeiten“.
Die paramilitärische Gruppe "Bagani" war bereits in den Monaten vor dem Mord in Konflikt mit den Stammesgemeinschaften geraten, für die der Missionar sich engagiert hatte und die er mit Entwicklungs- und Bildungsprogrammen unterstützte. Tentorio hatte sich auch einer Kampagne gegen Bergbauarbeiten im Gebiet Arakan angeschlossen, die nach Ansicht der Umweltschützer das Leben der indigenen Gemeinden bedrohten.
(PA) (Fides 23/1/2018)


Teilen:
mission


evangelisierung


gerechtigkeit


menschenrechte


gewalt


orden


eingeborene


paramilitärische gruppen