AMERIKA/PERU - Mit dem Besuch von Papst Franziskus beginnt die Vorbereitung der Amazonas-Synode

Samstag, 20 Januar 2018 amazonasgebiet   bischofssynode   eingeborene   papst franziskus   pastoralbesuch  

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Puerto Maldonado (Fides) - Papst Franziskus schreibt Geschichte: "Der Papst hatte bereits in der Vergangenheit mehrere wichtige Begegnungen mit Vertretern der indigenen Völkern, insbesondere auch bei den Treffen mit den Volksbewegungen und bei verschiedenen Reisen", so Mauricio López, Geschäftsführer des länderübergreifenden Kirchenetzwerks der lateinamerikanischen Kirche für das Amazonasgebiet (Red Eclesial PanAmazónica, REPAM). "Doch das Treffen mit etwa 3000 Vertretern der Amazonasvölker in Puerto Maldonado ist von besonderer Tragweite". Der Papst bekräftigte die volle Zugerhörigkeit der indigenen Völker des Amazonasgebiets zur Kirche und besiegelte damit das Bündnis für den Schutz ihrer Kulturen, ihrer natürlichen Ressourcen und ihres Überlebens. Die Anerkennung der indigenen Völker„erinnert uns daran, dass wir nicht die absoluten Herren der Schöpfung sind. Es ist dringend notwendig, den wesentlichen Beitrag anzunehmen, den sie der ganzen Gesellschaft anbieten“, so der Papst.
"Bereits als er für die Veröffentlichung des Schlussdokuments der Versammlung der lateinamerikanischen Bischöfe in Aparecida zuständig war, das das Thema der Amazonasregion eingehend behandelt, hat Bergoglio besondere Aufmerksamkeit und Interesse an diesen Themen gezeigt“, so Lopez gegenüber Fides.
Da Symbole in den indigenen Kulturen sehr wichtig sind, zeigte die Einteilung der Plätze im Stadion von Puerto Maldonado plastisch den Wert, den die Kirche dieser Kultur beimisst, was der Papst selbst betonte. ("Ich habe mir diese Begegnung sehr gewünscht und wollte meinen Besuch in Peru hier beginnen"). "Der Heilige Vater, war als Vertreter der Kirche - umgeben von den Ältesten und Weisen dieser Völker“, so Lopez weiter. „Dann in der näheren Umgebung waren dann die Mitglieder der verschiedenen indigenen Völker Amazoniens untergebracht, und erst danach, in einem dritten Ring, die Vertreter der Kirche und der Regierung“.
Die Kirche habe "es möglich gemacht, die verschiedenen spirituellen und Identitäten der Völker der Amazonasregion mit dem christlichen Glauben zu vereinen", so der kirchliche Mitarbeitet und Laiengläubige weite, der dieser Botschaft einer "außerordentlichen Bedeutung" beimisst. Papst Franziskus, so López, beklagte erneut "ein Modell der wirtschaftlichen Entwicklung, das den Tod und Ausgrenzung mit sich bringt", und forderte „die Anerkennung der kulturellen Identität der Ureinwohner", die "ein Modell der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung" aufzeigen. “. Für die Kirche sei dieses Engagement nicht neu, denn seit ihrer Ankunft setzten sich die ersten Missionare oft in Einsamkeit und gegen alle anderen dafür ein und riskierten dafür nicht selten den Märtyrertod.
Unterdessen kündigte der Papst auch den ersten Schritt bei der Vorbereitung auf die Sondersynode für das Amazonasgebiet an: zu einem eineinhalbtägigen vorsynodalen Beratung lud der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Baldisseri, der den Papst auf seiner Reise begleitet, durch das länderübergreifende Kirchennetzwerk REPAM die Bischöfe der Amazonasregion (von denen Bischöfe aus sieben der insgesamt acht Länder der Region anwesend waren) und die Vertreter des Rates der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM) und der Konferenz der Lateinamerikanischen Ordensleute (CLAR) sowie der Caritas. Im Mittelpunkt steht dabei der Meinungsaustausch mit Blick auf die Sondersynode, die im Oktober 2019 stattfinden.
(SM) (Fides 20/01/2018)


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