AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Protestantischer Pastor übt Kritik an der Regierung

Mittwoch, 17 Januar 2018 bischöfe   dialog   demokratie  

Kinshasa (Fides) – Anlässlich des Todtags des Vaters des derzeitigen Präsidenten und ehemaligen Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo, Laurent-Désiré Kabila, fand in protestantischen Kathedrale „Eglise du Christ au Congo“ eine Gedenkfeier statt. Der ehemalige Präsident war am 16. Januar 2001 unter mysteriösen Umständen mordet worden,
Pastor François-David Shepherd Ekofo übte bei diesem Anlass heftige Kritik an der heutigen Führung des Landes, was an die Mahnungen des Erzbischofs von Kinshasa, Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, erinnert (vgl. Fides 13/1/2018).
"Wir müssen unseren Kindern einen Staat hinterlassen, der wirklich existiert", so Pastor Ekopho in seiner Predigt. „Ich sage das, weil wir den Eindruck haben, dass der Staat heute nicht wirklich existiert“, betonte er im Beisein zahlreicher Führungskräfte der Demokratischen Republik Kongo.
"Gott wird von den Kongolesen Rechenschaft verlangen. Wir müssen unseren Kindern ein vereintes Land übergeben ", betonte er. „Es ist nicht möglich, dass wir heute Lebensmittel importieren müssen, wo der Kongo reich an Öl, Diamanten und Coltan ist, nach denen in aller Welt eine große Nachfrage besteht“.
Die kritische Haltung eines hohen Vertreters einer anderen christlichen Konfession untergräbt den Versuch des Präsidenten, andere christlichen Konfessionen gegen die katholische Kirche auszuspielen. Einer der höchste Vertreter in der Demokratischen Republik Kongo, Kardinal Monsengwo Pasinya, wurde von der Regierung mit dem Vorwurf angegriffen, mit seinen jüngsten Stellungnahmen gegen nationale Interessen zu verstoßen. In einem Bericht des Ministerrats vom 15. Januar hieß es: „Die Sicherheitslage im gesamten Staatsgebiet relativ ruhig ist, doch es gibt subversive Vorstöße, die insbesondere von einem Mitglied der katholischen Hierarchie in Kinshasa initiiert wurden.“ Dies ist unmissverständlich Angriff auf Kardinal Monsengwo Pasinya, auch wenn dieser nicht ausdrücklich namentlich erwähnt wurde. Der Kardinal die Unterdrückung der friedlichen Proteste der kongolesischen Katholiken verurteilt, die mit ihrer Initiative die Umsetzung des Abkommens vom 31. Dezember 2016 und insbesondere Pressefreiheit und die Freilassung der politischen Gefangenen fordern wollten (vgl. Fides 05/01/2018). Dabei hatte er auch den Rücktritt "mittelmäßiger" Politiker gefordert.
(L.M.) (Fides 17/1/2018)


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