AMERIKA/PANAMA - Frauen sollen mehr Raum und Rechte in der lateinamerikanischen Gesellschaft erhalten

Montag, 13 November 2017 menschenrechte   frauen   entwicklung   politik   gewalt   zivilgesellschaft   caritas  

Panama (Fides) - Der Austausch über Erfahrungen am Arbeitsplatz und die Rolle der Frau in den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, so wie die Präsenz und die Rechte von Frauen auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene standen im Mittelpunkt eines Treffens, das in den vergangenen Tagen in Panama City stattfand. Bei den Teilnehmerinnen handelte es sich vorwiegend um Delegierte der vier Pastoralregionen Lateinamerikas und der Karibik, die sich in den jeweiligen Ländern mit sozialen Fragen befassen. Im Rahmen der Konferenz wurde festgestellt, dass die Länder Lateinamerikas und der Karibik in jüngster Zeit wichtige Fortschritte gemacht haben, was die Rechte der Frauen anbelangt. Alle Länder unterzeichneten zum Beispeil die Konvention zur Bekämpfung von Diskriminierung und in insgesamt 14 Ländern wurde das entsprechende Protokoll ratifiziert.
Trotzdem beklagt der jüngste Berichts der Vereinten Nationen über den "Fortschritt der Frauen in Lateinamerika und der Karibik 2017", der vom Fidesdienst konsultiert wurde, eine strukturelle Ungleichheit, beispielsweise bei Löhnen oder unbezahlter Arbeit.
Die Arbeitslosigkeit von Frauen in der Region ist um 50% höher als bei den Männern und die Lohnunterschiede liegen bei 20%. Darüber hinaus sind 90% der Frauen mit niedrigem Einkommen in informellen und instabilen Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Dem Bericht zufolge leiden Frauen weiterhin unter Diskriminierung, sexueller Belästigung und Gewalt. Gewalt gegen Frauen – heißt es in dem Bericht der Vereinten Nationen - ist der am weitesten verbreitete Menschenrechtsmissbrauch und "Frauenmorde sind dessen extreme Ausdrucksform". Vierzehn der insgesamt 25 Länder mit der höchsten Rate der Frauenmorde befinden sich in Lateinamerika.
Die Probleme der Frauen anzusprechen ist das Ziel des Lateinamerika-Sekretariats der Caritas (SELACC) das in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Gerechtigkeit und Solidarität (DEJUSOL), die Situation der Frauen und deren Mitwirken an Entscheidungsprozessen bei relevante Themen in der Region (Migration, Ernährungssicherheit, Gewalt, Gesundheit und politisches Einwirken) untersucht. Dabei sollen Lösungen gefunden und der Erfahrungsaustausch gefördert werden. Darüber befasste man sich auch mit dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung, die als Weg zur Überwindung gesellschaftlicher Probleme betrachtet wird.
In ihren Ansprachen bei der Konferenz wünschten sich der Bischof von David, Kardinal José Luis Lacunza, und der Erzbischof von Panama City, dass auch beim bevorstehenden Weltjugendtag 2019 in Panama, den Anliegen von Frauen ein besonderer Schwerpunkt gewidmet werden wird.
(LG) (Fides 13/11/2017)


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