AMERIKA/KOLUMBIEN - Bischöfe: "Wir dürfen nicht untätig bleiben”

Dienstag, 7 November 2017 ortskirchen   soziale lage   frieden   gesundheitswesen   bewaffnete gruppen   drogenhandel  

CEC

Bogotá (Fides) – An Katholiken in aller Welt und an die kolumbianische Bevölkerung appellieren die Bischöfe Kolumbiens am Ende ihre Vollversammlung (Bogota 1.-3. November) mit der Bitte “sich die Realität vor Augen zu führen und sich die eigene Verantwortung bewusst zu machen”, und “Gott für den Besuch von Papst Franziskus zu danken und dessen Botschaft des Glaubens und der Hoffnung zu vertiefen”.
In ihre Botschaft danken die Bischöfe der Regierung, den Institutionen und den Medien des Landes für ihren Beitrag zum guten Gelingen des Papstbesuch, “und insbesondere dem kolumbianischen Volk für die begeisterte Teilnahme”. Auch Papst Franziskus hatte dazu aufgerufen “nicht untätig” zu bleiben, weshalb die Bischöfe betonten “wir befinden uns in einem schwierigen und wichtigen Moment für unser Land”, wobei man “dramatische und Besorgnis erregende Situationen” nicht ignorieren dürfe.
Korruption, so die Bischöfe, “hat unsere grundlegenden Gesellschaftsstrukturen durchdrungen und eine institutionell Krise verursacht, die vor allem die Justiz, die Wirtschaft und die Politik betrifft”. Der schlechte Zustand des Gesundheitswesens und dessen Auswirkungen auf Arme und Schwache, sowie die Zunahme der Drogenabhängigkeit in den Städten und in ländlichen Gebieten bereiten den Bischöfen ebenfalls Sorge.
“Die Ungewissheit im Hinblick auf die Umsetzung der Friedensvereinbarungen mit der FARC und die künftigen Verhandlungen mit der ELM und das Auftreten neuer Formen der Gewalt” sowie die Polarisierung und die Spaltung im Land, die ein gemeinsames Projekt, dass das Land dringend braucht nicht möglich machen, seien beunruhigend für die Bürger.
“Anschläge auf das Leben und die Familie, die ideologische Manipulierung des Bildungswesens”, seien ebenfalls Anlass zur Sorge sowie eine soziale Instabilität. “Es besorgt uns die humanitäre Krise, in der sich die Zuwanderer aus Venezuela befinden”, so die kolumbianischen Bischöfe.
“Wir sollten den Menschen, dessen Würde und die Achtung des Gemeinwohls in den Mittelpunkt jedes politischen, sozialen und wirtschaftlichen Handelns stellen”, so die Bischöfe mit Bezug auf Papst Franziskus, “Wir tragen alle Verantwortung und sollten mit guten Taten und Aufrichtigkeit für eine moralische Befreiung unseres Landes sorgen”. Dazu müssen man mit Notleidenden solidarisch sein, insbesondere, wenn es um Opfer der Gewalt gehe, und gleichsam von der Regierung wirksame Maßnahmen für die Gesundheitsversorgung fordern, denn “die Gesundheit ist ein Recht aller und kein Geschäft”.
Mit vereinten Kräften solle Drogenhandel und –abhängigkeit bekämpft werden: “Es müssen Lösungen gefunden werden für die sozialen Probleme mit denen Bauern, Händler und Konsumenten zu tun haben”.
Abschließend rufen die Bischöfe zur Versöhnung untereinander und mit der Schöpfung auf und betonen: “Wir dürfen keine Angst haben; mit Glauben und Hoffnung können wir Schwierigkeiten überwinden und eine Kultur der Begegnung entstehen lassen, damit wir alle zum Aufbau eines friedlichen und versöhnten Landes beitragen”.
(SL) (Fides 7/11/2017)


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