AFRIKA/NIGERIA - Kardinal Onaiyekan will über die Einheit des Landes neu verhandeln: „Alles ist verhandelbar“

Dienstag, 17 Oktober 2017 bischöfe  

Abuja (Fides)- “In der Politik ist alles verhandelbar, auch die Art und Weise des Zusammenlebens”, so der Erzbischof von Abuja, Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan, in seinem Vortrag bei der 18. Konferenz der „Catholic Brothers United“ in der Agnes Catholic Church.
Angesichts der drohenden Gefahr der Abspaltung der Biafra-Region (vgl. Fides 22/9/2017) will der Kardinal über die nationale Einheit neu verhandeln. “Wir müssen bereit sein”, so der Kardinal, “die Bestimmungen für unsere Einheit neu zu verhandeln, und damit unter Beweis stellen, dass wir die einheit wollen… und berücksichtigen, dass sich das Land aus verschiedenen Völkern zusammensetzt, die sich frei für die Einheit entschieden haben”.
“Vor kurzem”, so der Erzbischof von Abuja weiter, “wurde betont, dass die einheit nigerias und das nationale Zusammenleben nicht verhandelbar sind. Doch eine solche Position hat nicht viel Sinn. Meiner Meinung nach ist in der Politik alles verhandelbar”.
Die Alternative der Abspaltung sei nur schwierig zu verwirklichen und berge enorme Risiken, so Kardinale Onaiyekan.
“Wenn wir beschließen, dass wir zursmmenbleiben, dann müssen wir den Mut haben, das zu tun, was notwendig ist um eine vereintes Land aufzubauen. Damit dies gelingt, müssen wir auf die Ressourcen zurückgreifen, die Gott unserem Land geschenkt hat“, so der Kardinal abschließend.
Im Anschluss an den Biafra-Krieg (1966-1970) gab es in Nigeria verschiedene Umstrukturierungen der territorialen Zusammensetzung, bis die heutige föderativen Staatsform mit 6 Bundesstaaten zustande kam.
Die Indigenous People of Biafra (IPOB), unter Leitung des anscheinend flüchtigen Nnamdi Kanu, brachte in Nigeria eine Unabhängigkeitsbewegung auf den Weg. Kanu sollte sich vor einem Gericht in Abuja wegen Staatsverrat verantworten, wo er bis zum heutigen 17. Oktober nicht erschienen ist.
(L.M.) (Fides 17/10/2017)


Teilen: