AFRIKA/SÜDAFRIKA - Korruptionsskandal: Druck auf Präsident Zuma wächst

Freitag, 2 Juni 2017 korruption   bischöfe  

Johannesburg (Fides)- Der Druck auf den südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma, der von seinem Amt noch vor Ende des Mandats 2019 zurücktreten oder zumindest auf die Ernennung seins Nachfolgers in den Reihen des African National Congress (ANC) verzichten soll. Die Veröffentlichung von rund 100.000 E-Mails und geheimer Dokumente soll belegen, dass Zuma enge Beziehungen zu der indischen Unternehmerfamilie Gutpa unterhält (vgl. Fides 3/11/2016), was seinen Kritikern innerhalb und außerhalb der ANC neue Argumente liefert.
Wie das Zentrum für investigativen Journalismus AmaBhungane berichtet soll die Familie Gupta staatliche Aufträge im Umfang von Hunderten Millionen Dollar erhalten haben.
Unterdessen veranlasste der Ministerrat die Entlassung des Geschäftsführers des staatlichen Stromkonzerns Eskom, Brian Molefe, der als Freund Zumas gilt und vor zwei Monaten wirder in dieses Amt zurückgekehrt war, nachdem er bereits im November zurücktreten musste. Molefe wurde der Korruption um Zusammenhang mit Verträgen beschuldigt, die an die Familie Gupta vergeben worden waren.
Der Vorsitzende Southern African Catholic Bishops’ Conference (SACBC), Bischof Abel Gabuza, forderte den gesamten Eskom-Vorstand auf “das Richtige zu tun und vom Amt zurückzutreten“.
“Die Vorwürfe gegen Eskom und das Märchen von der Wiederernennung von Brian Molefe in das Amt zeige, dass der Vorstand nicht die Prinzipien einer guten Unternehmensführung zugrunde legt. Deshalb könne der Vorstand nicht länger so tun, als sei nichts geschehen.
“Staatliche Unternehmen sind ein Schlüsselfaktor für die Verwirklichung der Entwicklungsagenda unseres Landes und müssen deshalb ein schlechtes Management und eine Plünderung zugunsten einiger weniger verhindern“.
(L.M.) (Fides 2/6/2017)



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