VATIKAN - Kardinal Filoni zu Priestern und Ordensleuten in Malabo: “Wir müssen Christus verkünden und an die Peripherien gehen!”

Freitag, 19 Mai 2017 filoni   ortskirchen   priester   schwestern  


Malabo (Fides) – “Ich freue mich, dass ich in diesem Land sein darf, ein Land mit einer jungen und viel versprechenden Kirche, bei meinem zweiten Pastoralbesuch … Ich möchte meinen Aufenthalt mit dieser wichtigen Begegnung beginnen, um Kontakt zur Ortskirche durch ihre Pastoralarbeiter aufzunehmen. Ihr seid die Hauptakteure im Leben der Kirche und ihrer Sendung in Äquatorialguinea”, so Kardinal Fernando Filoni, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, beim Treffen mit Priestern und Ordensleuten der Erzdiözese Malabo zu Beginn seines Pastoralbesuchs in Äquatorialguinea (vgl. Fides 17/5/2017).
In seiner Ansprache erinnerte der Kardinal an die ermutigenden Aspekte im Leben der Ortskirche (Dynamik und Wachstum im Glauben, neue Begeisterung für das Evangelium und die Mission) und dankte den Priestern und Ordensleuten für ihre Arbeit. Doch er erinnerte auch an die Probleme, darunter ein mittelmäßiges spirituelles Leben in den Reihen des Klerus, Spaltungen, Unzufriedenheit und Karrieredenken unter Priestern und Ordensleuten. “Als Priester und Ordensleute, als Verantwortliche der Ortskirche”, so der Kardinal, “seid ihre berufen ‘Salz und Licht’ in dieser Gesellschaft zu sein und dem Beispiel des Guten Hirten zu folgen. Ihr müsst eure Identität als Priester und Ordensleute im Zeichen der Treue und der Freude leben”.
“Die Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch. Aus diesem Grund ist auch die Verkündigung des Evangeliums einer Priorität”, so der Kardinalperfekt, der in diesem Zusammenhang an das Apostolische Schreiben ‚Evangelii Gaudium’ erinnerte, das er als “Bezugspunkt für die Kirche in Malabo und in ganz Äquatorialguinea“, bezeichnete.
“Wir müssen Christus verkünden und an die Peripherien gehen”, betonte der Kardinal. Dabei seien das Zeugnis und drei damit verbundene Aspekte besonders wichtig: das spirituelle, moralische und pastorale Leben. “Das spirituelle Leben des Priesters und der Ordensleute muss vom Heiligen Geist beseelt und gleitet sein, damit es uns zur Heiligkeit und zur Vollkommenheit in der Liebe führt”; “Priester und Ordensleute sollen den Zölibat ‘als freie und liebevolle Entscheidung’ verstehen und sich der eigenen menschlichen Schwächen bewusst sein”; “damit wir unsere ganze Kraft in den Dienst der Kirche stellen könne, brauchen wir pastorale Liebe, wie Jesus, der sein Leben für die Herde hingegeben hat. Wir müssen Christus nachfolgen, wenn es um Selbsthingabe und Dienstbereitschaft geht“. Sodann dankte der Kardinalpräfekt den priestern und Ordensleuten für die „Begeisterung bei der Verkündigung des Evangeliums“ und ermutigte sie, „lasst uns voranschreiten beseelt von der gemeinsamen Liebe zum Herrn und zur heiligen Mutter Kirche”.
Abschließend feierte Kardinal Filoni in der Kathedrale “San Isabel” in Malabo einen Gottesdienst mit den Priestern und Ordensleuten. “Leibe und Selbsthingabe sind zwei Bergriffe, die auch in der heutigen Lesung vorkommen, und sie sind eine kostbare und nützliche Lehre, wenn es darum geht, wie wir uns in der kirchlichen, priesterlichen und religiösen Gemeinschaft verhalten sollen”. “Die christliche, priesterliche und religiöse Berufung ist ein selbstloses Geschenk Gottes. Dies geschieht nicht, weil wir es verdient haben oder ein bestimmtes soziales und kulturelles Niveau haben. Es ist teil des Geheimnisses Gottes”.
Im gemeinschaftlichen Leben “entfernt sich der, der nach dem eigenen Glück sucht und egoistisch Handelt von der Liebe. Wer hingegen in der Liebe leben möchte, muss auf das eigene Glück verzichten und für andere da sein”. “Gegen Spaltungen, die es in euren Gemeinschaften geben mag, gegen Rivalität, Ausschluss und gegenseitige Ablehnung aufgrund der Ethnie, der Klasse der Religion oder der Meinung, fordere ich euch auf, die Botschaft der Liebe Jesu anzunehmen, der umarmt, sich hingibt und vergibt”.
Abschließend erinnerte Kardinal Filoni an den heiligen Pfarrer von Ars, “der seine Gemeindemitglieder vor allem durch sein Lebenszeugnis lehrte. Sein Herz war verwurzelt in der Liebe zu Gott und den Mitmenschen”.
(SL) (Fides 19/5/2017)


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