AFRIKA/SOMALIA - Bischof Bertin zur Somalia-Konferenz in London: “Ich wünsche mir eine bessere internationale Koordinierung”

Donnerstag, 11 Mai 2017 hungersnot   kooperation  

Mogadischu (Fides) -“Ich hoffe, dass es eine größere Beteiligung der im Ausland lebenden Somalier und eine bessere Koordinierung unter humanitären Aspekten auf internationaler Ebene geben wird”, so der Apostolische Administrator von Mogadischu und Bischof von Dschibuti, Giorgio Bertin zum Beginn der heutigen London Somalia Conference 2017.
“Ich habe den Eindruck, als ob internationale Akteure im Hinblick auf Somalia unabhängig voneinander handeln und eine bestimmte Agenda zugrunde legen, ohne dabei den Wiederaufbau Somalias in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen. Ich erwarte auf jeden Fall eine Unterstützung für den neuen Präsidenten Mohamed Abduhalli Mohamed und die neue Regierung, die erst vor wenigen Monaten im Amt ist”, so Bischof Bertin.
Die Menschen in Somalia leiden unter den dramatischen Folgen der Dürre im Horn von Afrika. Sechs Millionen Somalier sind von der Hungersnot bedroht und ihr Überleben hängt von internationalen Hilfen ab.
“Dabei erhoffe ich mir eine größere Beteiligung der im Ausland lebenden Somalier”, so Bischof Bertin. “Die im Ausland lebenden Somalier haben die Möglichkeit die Bezugspersonen in den verschiedenen Teilen des Landes direkt und rasch zu erreichen”.
Bei internationalen Bankgeschäften sind im Rahmen der Terrorismusbekämpfung oft langwierige Kontrollen erforderlich. “Ich selbst”, so Bischof Bertin, “stoße oft auf Schwierigkeiten, wenn es darum geht, Geld nach Somalia zu überweisen. Im März hatte ich zum Beispiel versucht 20.000 Euro für die dringend notwendige Verteilung von Lebensmittel für die von der Hungersnot betroffenen Menschen im Norden des Landes zu überweise. Nach langen bürokratischen Wartezeiten sind sie nun endlich angekommen. Vielleicht sollte sich die Konferenz in London auch mit solchen Hindernissen befassen”, so der Bischof abschließend.
(L.M.)(Fides 11/5/2017)


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