AFRIKA/TOGO - Bischöfe: “Unzufriedenheit ist wie eine Zeitbombe, die jederzeit explodieren kann”

Donnerstag, 4 Mai 2017 bischöfe   gerechtigkeit  

Lomé (Fides)- “Die Unzufriedenheit in der togolesischen Zivilgesellschaft ist wie eine Zeitbombe, die bei der ersten Gelegenheit explodieren wird” warnten die Bischöfe von Togo in ihrer Osterbotschaft. “Wir müssen zugeben: trotz der scheinbar herrschenden friedlichen Ruhe ist Togo krank. Die Bürger sind zunehmend enttäuscht: sie wissen nicht mehr, wie sie aus der gegenwärtigen Lage herauskommen sollen und haben keine Zukunftsperspektiven”.
Togo befindet sich in einer schwierigen politischen und institutionellen Situation und die Wirtschaft bietet vor allem für junge Menschen kaum Perspektiven. Unterdessen feierte das Land am vergangenen 27. April den 57. Jahrestag der Unabhängigkeit.
Die Bischöfe bezeichnen unterdessen den politischen Wechsel als “Prinzip der Demokratie und natürliches Bedürfnis. Nach dem Tod von Gnassingbé Eyadema, der das Land 38 Jahre lang regierte, folgte ihm im Jahr 2005 in diesem Amt sein Sohn Faure Gnassingbé nach, der seit 12 die Geschicke des Landes leitet.
Das Ausbleiben eines klaren politischen Wechsels führt nach Ansicht der Bischöfe zu Unzufriedenheit unter der Bevölkerung, umso mehr, als der Staat nicht in der Lage ist soziale Gerechtigkeit und eine Umverteilung des Reichtums zu garantieren. “Die Wurzel des Übels in Togo ist die Umkehr des öffentlichen Amtes”, anstatt die Armen zu unterstützen begünstigt der Staat die Reichen und deren Anhäufung von Gütern. “Der Skandal ist nicht die Kluft zwischen Armen und Reichen, sondern die Tatsache, dass die Institutionen, die für ein Mindestmaß an Gleichgewicht sorgen sollten gleichgültig bleiben, oder sich auf die Seite der Reichen stellen”.
(L.M.) (Agenzia Fides 5/5/2017)


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