AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Überfall auf katholische Mission in Ngaoundaye

Donnerstag, 6 April 2017 missionsinstitute   bewaffnete gruppen  

Bangui (Fides) – Bewaffnete Banden überfielen zwei Katholische Missionen in Ngaoundaye im äußersten Nordosten der Zentralafrikanischen Republik.
“Die Nachrichten sind Bruchstückhaft”, so der in Bzoum tätige italienische Karmelitanerpater Aurelio Gazzera, “Was wir wissen ist, dass am 4. April eine Gruppe ehemaliger Seleka-Rebellen in das Dorf eindrang und die Missionen plünderte. Dabei handelte es sich um die Niederlassungen der Kapuziner und der Gemeinschaft der Schwestern von der Nächstenliebe der heiligen Johanne Antida Thouret. Es scheint mindestens vier Tote gegeben zu haben. Schließlich sollen Blauhelme der Mission der Vereinten Missionen in Zentralafrika die Eindringlinge vertrieben haben”.
“Einige Schwestern unserer Mission waren in einem Kleinbus auf dem Weg zur Grenze”, so die Ordensfrauen, “als bewaffnete Männer ihnen den Weg versperrten und sie zwangen ihnen nach Ngaoundaye zu folgen. Das Dorf befindet sich an der Grenze der Zentralafrikanischen Republik mit dem Tschad und Kamerun”.
“Es hat den Anschein als ob die Milizionäre, bei denen es sich um ehemalige Kämpfer der Seleka aus Paoua handelte, vor, die Häuser der Einheimischen zu plündern und das Grenzgebiet zu belagern, um dort von Geschäftsleuten und Händlern Schutzgeld zu erpressen”, so der Missionar.
“So lange nicht mehr Blauhelme der MINUSCA und Soldaten der Armee hier stationiert werden, wird das Grenzgebiet weiterhin in der Hand von verschiedenen bewaffneten Gruppen bleiben“, beklagt Pater Gazzera abschließend.
(L.M.) (Fides 6/4/2017)


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