ASIEN/PAKISTAN - 42 Christen von Anti-Terrorismus-Gericht wegen Lynchmord verurteilt

Mittwoch, 22 Februar 2017 terrorismus   islam   gewalt   religiöse minderheiten  

Lahore (Fides) – Ein Anti-Terrorismus-Gericht verurteilte 42 Christen wegen Terrorismus. Die Kirchen sollen im Zusammenhang mit dem Lynchmord infolge der Attentate auf zwei christliche Kirchen im Stadtviertel Youhanabad in Lahore am 15. März 2015 verurteilt.
Nach den Sprengstoffanschlägen hatten aufgebrachte Christen zwei angeblich für die Anschläge verantwortlich Muslime getötet. Die Tat wurde von allen christlichen Religionsführern verurteilt. In den darauffolgenden Taten wurden zunächst rund 500 Menschen in dem christlichen Statdteil festgenommen. Insgesamt 84 Christen wurden wegen Mord und Terrorismus inhafteirt. Insgesamt 42 der Festgenommenen wurden bereits im Sommer 2016 verurteilt. Von den restlichen
Die bischöfliche Justitia-et-Pax-kommission äußert sich enttäuscht darüber, “dass sich Ordnungskräfte und Behörden nur auf den Lynchmord konzentrieren, der zwar verwerflich ist und verurteilt werden muss, aber nicht auf die Verantwortlichen der Anschläge auf die Kirchen, denen betende Gläubige zum Opfer fühlen. Dies Täter wurden bisher nicht bestraft".
Nach Ansicht "Centre for Legal Aid, Assistance and Settlement” (CLAAS) wurden mindestens 32 Christen “zu unrecht angeklagt”. Die Hilfsorganisation vermutet, dass islamische Extremisten Druck auf die Richter ausgeübt haben.
Unterdessen verabschiedete die pakistanische Nationalversammlung vor kurzem das den “Criminal Laws Amendment Act 2016". Das neue Gesetz soll einige bereits bestehende Gesetze ändern, die zu religiösem Hass und Gewalt aufrufen. Dabei sehen die neuen Bestimmungen auch die strfrechtliche Verfolgung von Lynchmorden vor.
(PA) (Fides 22/2/2017)


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