ASIEN/HEILIGES LAND - Bischof Shomali bezeichnet Siedlungspolitik als Verstoß gegen die von Gott geschenkte Gerechtigkeit

Mittwoch, 8 Februar 2017 geopolitik   menschenrechte  

Jerusalem (Fides) – Das gestern vom israelischen Parlament verabschiedete Gesetz zur rückwirkenden “Legalisierung” von Siedlungen, die ohne Genehmigung in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten gebaut wurden, “macht die Zwei-Staaten-Lösung fast unmöglich und ist ein Verstoß gegen die Gerechtigkeit, die eine Tugend ist, die uns von Gott geschenkt wurde und die darin besteht, Gott und den Mitmenschen zu geben, was ihnen geschuldet ist”, so der Patriarchalvikar der lateinischen Patriarchats Jerusalem für die Heilige Stadt und Palästina, Bischof William Shomali. Mit dem Gesetz “legalisiert” die Knesset insgesamt 4.000 israelische Siedlungen. “Wenn die in Worte gefasste Absicht authentisch, dass man die friedliche Koexistenz der beiden Staaten Palästina und Israel fördern will, dann kann man keine Maßnahmen treffen und Fakten schaffen, die das Gegenteil bewirken, darunter auch die angekündigte Übersiedelung der Botschaft der Vereinigten Staaten nach Jerusalem, die auch die US-amerikanische Bischofskonferenz bedauert”. Nach Ansicht von Bischof Shomali, “stehen nicht nur ausschließlich politische Anliegen auf dem Spiel: wenn die Grundstücke auf denen illegale Siedlungen gebaut werden palästinensischen Privateigentümern gehören, dann dürfen diese nicht angetastet werden, sowie man auch das Eigentum von Juden nicht antasten darf, die in Ländern mit islamischer Mehrheit leben. Das verstößt gegen die Gerechtigkeit und schreit nach Gerechtigkeit, und Gerechtigkeit ist eine Tugend, die von Gott kommt”.
(GV) (Fides 8/2/2017)


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