ASIEN/HEILIGES LAND - Siedlungspolitik: Direktor von Caritas Jerusalem betrachtet “Zwei-Staaten-Lösung” als gescheitert

Donnerstag, 2 Februar 2017 geopolitik   krisengebiete   caritas  

thenewobserveronline.com

Jerusalem (Fides) – Die israelische Regierung plant den Bau von weiteren 3.000 Wohnung für jüdische Siedler in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland. In den vergangenen zwei Wochen und vor allem seit Amtsantritt des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump ist dies bereits das vierte Mal, dass die israelische Regierung den Bau neuer Siedlungen in palästinensischen Gebieten ankündigt.
Seit dem vergangenen 20. Januar genehmigte die israelische Regierung den Bau von 566 Wohnungen für Siedler in drei Gebieten in der Umgebung von Jerusalem und von 5.502 Wohnungen im Westjordanland. Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman, kündigte den “Beginn einer neuen Ära” an, “in der Judäa uns Samarien zu ihre eigentlichen Bestimmung zurückkehren”.
“Auf diese Weise”, so der Direktor von Caritas Jerusalem, Pfarrer Raed Abusahliah, “wird eine Politik der vollendeten Tatsachen fortgesetzt, die von Anfang an die Friedensvereinbarungen von Oslo sabotierte. Das Motto dieser Vereinbarungen lautete 'land for peace’, Land im Tausch gegen Frieden. Die Unterzeichnung der Vereinbarungen im Jahr 1993 sah vor, dass Israel sich innerhalb von drei Jahren aus den besetzten palästinensischen Gebieten zurückziehen sollte. 23 Jahre später wird immer noch gebaut. Über 400 Siedlungen sind auf palästinensischem Gebiet entstanden. Jerusalem wurde umzingelt und es werden auch um Bethlehem, Bethlehem, Hebron, Ramallah und wenige Kilometer vom Haus von Abu Mazen entfernt Siedlungen gebaut. Dort wohnen 650.000 Siedler, die die Samarien und Judäa als ‘versprochenes Land’ und sich selbst als auserwähltes Volk betrachten. Dies bedeutet ganz einfach, dass die „Zwei-Staaten-Lösung“ bereits gescheitert ist. Denn dies ist die Realität, mit der wir uns konfrontiert sehen”.
Zur der angeblich geplanten Streichung US-amerikanischer Hilfsmittel für internationale Hilfswerke, die die Palästinenserbehörde oder die OLP offiziell anerkennen betont der Caritas-Direktor: “Wenn das passiert, dann bedeutet dies, dass man dem Angreifer applaudiert und den Angegriffenen bestraft“.
(GV) (Fides 2/2/2017)


Teilen: