ASIEN/MYANMAR - CSW bezeichnet Mord an muslimischem Anwalt als “Attentat auf die demokratischen Prozess”

Dienstag, 31 Januar 2017 religiöse minderheiten   religionsfreiheit   zivilgesellschaft   demokratie   politik   verfolgung  

Yangon (Fides) – Bei seiner Rückkehr aus Indonesien wurde am Eingang des Flughafens von Yangon am Sonntagabend ein Berater Aung San Suu Kyi, der muslimische Verfassungsrechtler und Anwalt Aung U Ko Ni ermordet. Er war als Kritiker der Beteiligung der Armee an der birmanischen Politik bekannt.
Die Nichtregierungsorganisation “Christian Solidarity Worldwide” (CSW) erinnert daran, dass U Ko Ni “einer der wichtigsten Muslime in Myanmar war, und für Religionsfreiheit und das harmonische Zusammenleben der Religionen stand. Er hatte seine Stimme auch zum Schutz der verfolgten Rohingya erhoben“.
Die Gründe der Tat sind zwar noch unbekannt, doch Beobachter erinnern daran, dass in den vergangenen fünf Jahren in Myanmar der Hass gegen Muslime zugenommen hat und es immer wieder zu Episoden der Gewalt gegen Muslime kam.
“Der schreckliche Mord an U Ko Ni ist ein harter Schlag für die Friedensperspektiven und die Demokratie in Myanmar“, so CSW „Das Land hat seinen besten Experten für Verfassungsrecht verloren. Die Liga für Demokratie (NLD) verliert einen geschätzten Berater und die muslimische Gemeinschaft einen ihrer wichtigsten Unterstützer. Dies ist ein Attentat auf den demokratischen Prozess in Myanmar”
Menschenrechtsorganisationen fordern unterdessen von Myanmar und der internationalen Staatengemeinschaft konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung religiöser Intoleranz und bezeichnet diese als „wachsendes Problem“, da „religiöse und ethnische Minderheiten diskriminiert und verfolgt werden“.
Unterdessen warnte am 27. Januar die in Myanmar aktive buddhistische Bewegung “Ma Ba Tha” vor einer Abänderung der Rassen und Religionsrechte, die 2015 von der vorherigen Regierung eingeführt worden waren.
(PA) (Fides 31/1/2017)


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