ASIEN/PAKISTAN - Premierminister tritt für religiöse Minderheiten ein

Samstag, 14 Januar 2017 islam   religiöse minderheiten   religionsfreiheit   politik  

T.o.I.

Lahore (Fides) – “Es wird nicht mehr lange dauern, bis Pakistan als ein Land bekannt sein wird, das den Minderheiten freundschaftlich gegenübersteht; die Regierung ist dabei, Maßnahmen auf den Weg zu bringen, um die Lebensbedingungen religiöser Minderheiten zu verbessern”, so der pakistanische Premierminister Nawaz Sharif bei der Wiedereröffnung des hinduistischen Kata Raj-Tempels in Chakwal (Punjab) nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten. Die Wiedereröffnung des vor 900 Jahren erbauten Tempels nutzte der Regierungschef für einen Aufruf zum Respekt gegenüber den religiösen Minderheiten des Landes.
Die pakistanische Regierung, so Sharif, sei davon überzeugt, dass alle ein Recht auf das Bekennen zum eigenen Glauben haben und dass “die humanitären Prinzipien, die allen gemeinsam sind, das Land zusammenhalten”. Gläubige aller Religionen, so der Premierminister weiter, "sollten in Pakistan gleiche Rechte besitzen" und man müsse den Beitrag anerkennen, den sie “zum Entstehen und zum Schutz des Landes geleistet haben”. Sharif erinnerte an die Geschichte des Islam und daran, dass der Respekt gegenüber anderen Religionen zum islamischen Glauben gehöre. Im Koran heiße es, so Sharif, dass “Gott der Gott aller Menschen ist, nicht nur der Muslime”. Deshalb dürfe es keine „Unterschiede auf der Grundlage von Katen, Rassen oder Religionen“ geben. "Ich selbst bin der Premierminister aller Pakistaner und nicht nur der muslimischen Bürger”, betonte Sharif.
Vertreter religiöser Minderheiten in Pakistan, dankten dem Premierminister bereits für dessen Worte. Nasir Saeed, Leiter der Nichtregierungsorganisation “Centre for Legal Aid, Assistance and Settlement” (CLAAS) ist überzeugt, dass diese Erklärungen “mit Sicherheit zur Förderung der Harmonie und des Friedens im Land beitragen werden“.
Der Dominikanerpater James Channan vom “Peace Center” in Lahore, der sich seit langem für den interreligiösen Dialog einsetzt, begrüßt die Äußerungen des Premierministers ebenfalls und erinnert an eine weitere symbolische Geste: “In der Weihnachtszeit fuhr ein Sonderzug durch die wichtigsten Städte Pakistans, in dem eine Ausstellung untergebracht war, die den Beitrag der Christen und der religiösen Minderheiten zur Geschichte des Landes veranschaulichte. Viele Politiker und Religionsvertreter und auch viele einfache Leute schauten sich die Ausstellung an. Solche Gesten sind wichtig, für das Harmonische Zusammenleben und wir müssen dem christlichen Minister Kamran Michael für dessen Bemühungen danken. Die Regierung wollte ein Zeichen der Einheit des Landes und der Anerkennung der religiösen Minderheiten setzen. Christen haben viel zum Bildungs- und Gesundheitswesen und zur Armee beigetragen. Die Ausstellung erwähnte auch in besonderer Weise den katholischen Minister Shahbaz Bhatti und an Cecil Chaudhry”.
(PA) (Fides 14/1/2017)


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