ASIEN/HEILIGES LAND - Ausschreitungen bei einer Demonstration für gemeinsame Gebete von Männern und Frauen an der Klagemauer

Donnerstag, 3 November 2016 judentum   frauen  

Emil Salman

Jerusalem (Fides) – Zwischen ultra-orthodoxen Juden und Anhängern des “konservativen” Judentums kam es am gestrigen 2. Novembre an der Westmauer der Jerusalemer Altstadt zu Auseinandersetzungen. Zu den handgreiflichen Streitigkeiten kam es, nachdem 12 Rabbiner und rund 200 Anhänger des “konservativen” Judentums und Mitglieder der Bewegung “Women of the Wall” bei einer Demonstration die Polizeiblockade durchbrachen und zur so genannten “Klagemauer” gelangten und Torah-Rollen mit sich führten um damit gegen die Unfähigkeit der israelischen Regierung zu protestieren, der es bisher nicht gelungen ist, einen Ort zu vereinbaren, an dem Frauen und Männer gemeinsam an der Mauer beten können.
Ultraorthodoxe Jugendliche stellten sich den Demonstranten in den Weg, wonach es zu den körperlichen Auseinandersetzungen kam, bei denen die Sicherheitskräfte nicht eingriffen. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilte die Ausschreitungen in einer offiziellen Verlautbarung und betonte, dass jeder unilaterale Versuch, den 'status quo' zu ändern die suche nach einem Kompromiss beeinträchtigt.
Im vergangenen Januar hatte die israelische Regierung einen südlichen Teil der Klagemauer festgelegt, wo Mitlieder von Bewegungen, die nicht ultra-orthodox sind, gemeinsame Gebete für Männer und Frauen organisieren können. Doch die Bestimmungen wurden wegen des von ultra-orthodoxen Gruppen ausgeübten Drucks bisher noch nicht umgesetzt.
(GV) (Fides 3/11/2016).


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