ASIEN/PAKISTAN - Menschenrechtsorganisation wegen Rechtsbeistand in einem Blasphemie-Fall bedroht

Samstag, 8 Oktober 2016 blasphemie   islam   gerechtigkeit   zivilgesellschaft   religiöse minderheiten   soziale kommunikationsmittel   social network  

The Voice

Lahore (Fides) – Mitarbeiter des von der engagierten Menschenrechtsanwältin Aneeqa Maria Anthony geleitete pakistanische Hilfswerk "The Voice", das sich in Pakistan für Minderheiten einsetzt, wurde im Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren über einen Blasphemiefall bedroht. Es geht dabei um den Fall von Nabeel Masih aus Bhai Pheru (Kasur, Punjab) über dessen Anklage am heutigen 8. Oktober verhandelt werden sollte. Der 16jährige Christ Nabeel Masih wurde von Gleichaltrigen der Blasphemie bezichtigt, weil er bei Facebook ein Foto gepostet haben soll, das angeblich die Kaaba, das quaderförmige Gebäude im Innenhof der Heiligen Moschee in Mekka, beleidigt.
Wie die Mitarbeiter von "The Voice" berichtetn, wurden diese sich vor dem Gerichtsgebäude zu dem sie sich zusammen mit den Angehörigen begeben hatten, bewusst, dass der Ort der Verhandlung nicht sicher sein würde, da sich dort mindestens 80 Personen aufhielten, die ihre Ablehnung gegenüber der Familie kund taten. Sowohl die Anwälte als auch die Angehörigen wurden bedroht. Man dürfe in einem "blasphemischen Kriminellen nicht als Verteitiger beistehen“ und man werde Nabeel töten, weil er "eine abscheuliche kriminelle Tat begannen hat“ und schließlich „seine ungläubigen Angehörigen verbrennen“, so die aufgebrachte Menschenmenge.
Die Nichtregierungsorganisation bedauert, dass "keine Sicherheitsbeamten zum Schutz der Mitarbeiter und der bedrohten Familie zur Verfügung stehen”. "Nabeel ist unschuldig” betont Aneeqa Maria Anthony, “es gibt keine Beweise für die Anklage. Nabeel und jeder andere Angeklagte haben Anspruch auf Rechtsbeistand in einem Gerichtsverfahren. In einem Rechtsstaat hat jeder Angeklagte gleiche Rechte“.
(PA) (Fides 8/10/206)


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