AFRIKA/SÜDAFRIKA - Bischöfe fordern mehr Transparenz bei der Ernennung von Ministern

Freitag, 18 März 2016 gerechtigkeit   bischöfe  

Johannesburg (Fides) – Die südafrikanischen Bischöfe äußern sich zu der Erklärung des stellvertretenden Finanzministers Jonas, der behauptet, dass die Familie Gupta ihm das Ministeramt angeboten haben soll. „Es ist von vitaler Bedeutung, dass hohe Staatsämter nicht in Verbindung mit persönlichen und geschäftlichen Interessen stehen“, heißt es in einer Stellungnahme der “Southern African Catholic Bishops’ Conference”.
Staatspräsident Jacob Zuma hatte den amtierenden Finanzminister Nhlanhla Nene aus dem Amt entlassen (vgl. Fides 17/12/2015), wonach Jonas die Nachfolge verweigert hatte und Des van Rooyen zum Finanzminister ernannt wurde.
Auch andere hochrangige Beamte hatten darauf hingewiesen, dass die bereits in der Vergangenheit in Skandale verwickelten Familie Gupta bei der Vergabe von öffentlichen Ämtern eingegriffen haben soll. “Die Aussagen des Herrn Jonas bestätigen ein weiteres Mal die Beteiligung dieser Familie an der Vergabe von Ministerämtern”, so die Bischöfe.
“Ein solches Eingreifen untergräbt die Transparenz und die Verantwortlichkeit der Regierung in Südafrika und verrät den Kampf der Menschen um wirtschaftliche und politische Freiheit“, betonen die Bischöfe.
Deshalb bittet die “La Southern African Catholic Bishops’ Präsident Jacob Zuma und die Mitglieder des African National Congress um eindeutige Beweise dafür, dass ein solches Vorgehen bei der Vergabe von hohen Staatsämtern nicht mehr vorkommen wird”.
“Wir möchten betonen, dass es sich um eine Frage des Gemeinwohls aller Südafrikaner handelt: es geht nicht nur um politische Parteien”, so die Bischöfe abschließend. “Südafrika befindet sich in einer schwierigen Phase, was die Wirtschaft und die Politik anbelangt und nur wenn wir den grundlegenden Werten einer guten Regierungsführung und der Integrität der öffentlichen Ämter treu bleiben, werden wir in der Lage sein, diese Herausforderungen zu überwinden.
(L.M.) (Fides 18/3/2016)


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