ASIEN/NORDKOREA - Delegation der südkoreanischen Kirche besucht mit vier Bischöfen Nordkorea

Samstag, 5 Dezember 2015 dialog  

Pjöngjang (Fides) – Am gestrigen 4. Dezember ging der Besuch einer 17köpfligen Delegation der katholischen Kirche Südkoreas in Nordkorea zu Ende, der am 1. Dezember begann. Die Delegation hatte sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückreise eine Zwischenlandung in der Volksrepublik China. Die Delegation gehörten auch vier koreanische Bischöfe an, darunter der Vorsitzende der Südkoreanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Hyginus Kim Hee-joong von Gwangju, sowie der Abt der Benediktinerabtei von Waegan, Pater Simon Peter Ri Hyeong-u und Priester und Vertreter der kirchlichen Ausschüsse für die Aussöhnung des koreanischen Volkes. Die Delegation war offiziell von der staatlichen katholischen Vereinigung Koreas eingeladen worden. Vor der Abreise hatte sich Erzbischof Kim Hee-joong im Gespräch mit der Presse gewünscht, “dass in Zukunft immer mehr südkoreanische Priester nach Nordkorea reisen und dort Gottesdienste feiern können”.
Im Rahmen des Besuch wollten sich die Bischöfe und Priester auch ein Bild von den katholischen Gemeinden in Nordkorea machen, wo Jahrzehnte lang keine geweihten Priester einen Gottesdienst feiern oder die Beichte hören.
Bei den Gesprächen ging es auch um den Möglichen Wiederaufbau einer Kirche in Pjöngjang. Die Mitglieder der Delegation wurden auch vom stellvertretenden Präsidenten der Nordkoreanischen Volksversammlung, Kim Yong Dae, empfangen, mit dem sie über eine mögliche Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Teilen Koreas sprachen.
In der Vergangenheit hatten zwar einzelne südkoreanische Priester Nordkorea besucht, doch seit der Trennung des Landes, konnte nur erstmals eine so große und hochrangige Delegation den Norden der koreanischen Halbinsel besuchen.
Der offizielle Besuch der Kirchendelegation aus Südkorea ist vor allem im Licht der zunehmend wichtigen Rolle der katholischen Kirche auf dem Gebiet der Aussöhnung und Wiedervereinigung der beiden Landesteile von besonderer Bedeutung. “Wir müssen diese Plattform der Aussöhnung konsolidieren und den Austausch und die Zusammenarbeit fördern”, so der Sekretär des bischöflichen Ausschusses für Aussöhnung und Kaplan der “Kirche der Reue und der Erlösung, die 2013 in der Nähe der der Grenze eingeweiht wurde, Pfarrer Timothy Lee Eun-hyung, “denn wenn viele Generation unter der Trennung und dem Bürgerkrieg gelitten haben, deren Wunden wir heilen müssen, so gibt es heute eine gewisse Gleichgültigkeit unter jungen Menschen, was die Wiedervereinigung anbelangt. Wir müssen aggressive Verhaltensweisen überwinden und den Weg der Inklusion, der Vergebung und der Aussöhnung beschreiten, wie Papst Franziskus bei seinem Besuch in Korea sagte”. (GV) (Fides 5/12/2015).


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