EUROPA/SLOWAKEI - DRITTER PAPSTBESUCH IN DER SLOWAKEI: „MAN DARF SICH NICHT ALLEIN AUF DAS STREBEN NACH WIRTSCHAFTLICHEN VORTEILEN BESCHRÄNKEN, DENN GROSSER REICHTUM KANN AUCH ZU GROSSER ARMUT FÜRHEN“

Freitag, 12 September 2003

Bratislava (Fidesdienst) – „Ich danken dem Herrn dafür, dass er mich zum dritten Mal slowakischen Boden betreten lässt. Ich komme als Pilger des Evangeliums, um allen einen Gruß des Friedens und der Hoffnung zu bringen.“ Mit diesen Worten, die er bei der Begrüßungszeremonie am Flughafen von Bratislava am 11. September sprach, begann Papst Johannes Paul II. seinen dritten Besuch in der Slowakei. In seiner Ansprache erinnerte er auch daran, dass „die weltliche und religiöse Geschichte der Slowakei auch mit dem Beitrag heldenhafter und dynamischer Zeugen des Evangeliums geschrieben wurde“. In diesem Zusammenhang nannte er die „heiligen Kyrill und Methodius, Schutzpatrone der slawischen Völker“ und „andere hochherzige Diener des Herrn und der Menschen“, insbesondere Bischof Vasil’Hopko und Schwester Zdenka Schelingova, die am 14. September selig gesprochen werden.
Sodann erwähnte der Heilige Vater auch die bevorstehende Aufnahme der Slowakei in die Gemeinschaft der europäischen Völker: „… tragt mit eurer reichen christlichen Tradition zum Entstehen der Identität des neuen Europa bei. Man darf sich nicht allein auf das Streben nach wirtschaftlichen Vorteilen beschränken, denn großer Reichtum kann auch zu großer Armut führen. Nur wenn wir …eine Gesellschaft aufbauen, die das Menschenleben in all seinen Ausdrucksformen respektiert und die Familie als Ort der gegenseitigen Liebe und des persönlichen Wachstums fördert, die das Gemeinwohl anstrebt und auf die Bedürfnisse der Schwächsten Rücksicht nimmt, wird uns eine Zukunft sicher sein, die auf einer soliden Basis gründet und Wohl für alle bringt“.
Abschließend bekräftigte der Papst: „Meine Pilgerreise wird mich in diesen Tagen in die Diözesen Bratislava-Trnava, Banska Bystrica und Roznava führen. Aber in diesem Moment möchte ich – zumindest im Geist – alle Kinder der Slowakei, die Vertreter der Minderheiten und der anderen Religionen umarmen. … Ihr sollt wissen, dass der Papst an jeden einzelnen unter euch denkt und für alle betet“.
Am Nachmittag, des 11. September besuchte der Papst die „Johannes dem Täufer“ gewidmete Kathedrale von Trnava. Bei dieser Gelegenheit erinnerte er daran, dass „Johannes der Täufer ein Mensch ist, der in seiner Einsamkeit die Gegenwart Gottes erfährt und zu jener Stimmer wird, die die Ankunft des Lammes Gottes ankündigt“. Er wünschte allen Anwesenden, dass sie „denselben Sinn für die Gegenwart Gottes durch das Hören seines Wortes, das Gebet, die Feier der Sakramente und den Dienst am Nächsten“ bewahren mögen. „Im alltäglichen Leben werdet ihr so wie Johannes der Täufer, Herolde und Zeugen der liebevollen und heilbringenen Gegenwart Gottes in der heutigen Welt sein“. Der vollständige Wortlaut der Papstansprachen ist in verschiedenen Sprachen zugänglich unter www.fides.org (SL) (Fidesdienst, 12/9/2003 – 38 Zeilen, 435 Worte)


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