ASIEN/KIRGISTAN - Apostolischer Administrator: „Wir freuen uns über die Verbundenheit des Papstes mit Kirgistan, Caritas stellt erste humanitäre Hilfen zur Verfügung“

Montag, 21 Juni 2010

Bischkek (Fidesdienst) – „Es freut uns, dass die Lage und das Leid der Menschen in Kirgistan Gegenstand der Gedanken und des Gebets von Papst Benedikt XVI. sind- Als Katholiken sind wir hier nur eine kleine Herde, doch auch wir beten in diesem schwierigen Augenblick für den Frieden und das Wohl des Volkes. Auch die Präsenz der Caritas zeigt uns die Hilfsbereitschaft der Weltkirche“, so der Apostolische Administrator von Kirgistan, Bischof Nikolaus Messmer, in einem Kommentar zum Appell des Papstes beim sonntäglichen Angelusgebet am 20. Juni. „Den Angehörigen der Opfer und allen Notleidenden dieser Tragödie spreche ich meine Betroffenheit und Nähe aus und versichere ihnen mein Gebet. Ich rufe darüber hinaus alle ethnischen Gruppen des Landes auf, auf Provokationen und Gewalt zu verzichten. An die internationale Staatengemeinschaft appelliere ich, sich dafür einzusetzen, dass die humanitären Hilfen bald die betroffene Bevölkerung erreichen.“, sagte der Papst dabei in seiner Ansprache zum Mariengebet. „Wir spüren die Verbundenheit der Weltkirche. Der Papst zeigt und damit, dass wir nicht alleine sind“, so der Apostolische Administrator.
Wie das „Rote Kreuz“ betont, herrscht in Kirgisistan bereits eine „humanitäre Krise“. Bei jüngsten Auseinandersetzungen zwischen den Volksgruppen sollen im Süden des Landes mindestens 191 Menschen gestorben und über zweitausend verletzt worden sein. Nach Angaben der Übergangsregierung unter Rosa Otunbajewa könnten die Opfer jedoch „zehnmal so viele“ sein.
Insgesamt befinden sich 400.000 Menschen auf der Flucht: viele haben weder Trinkwasser, noch Lebensmittel oder ein Dach über dem Kopf. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation könnte die Zahl der Flüchtlinge in kürzester Zeit auf bis zu 1 Million ansteigen: im Landesinneren solle es bereits 700.000 Binnenflüchtlinge geben, weitere 300.000 halten sich an der Grenze zu Usbekistan auf. Die Vereinten Nationen lancierten unterdessen einen Spendenaufruf im Umfang von 71 Millionen Dollar für humanitäre Hilfen in Kirgistan.
„Es scheint, als ob die humanitären Anstrengungen bereits erste Früchte zeigten“, so Bischof Messmer zum Fidesdienst, „Es kommen Hilfslieferungen über den Luft- und den Landweg an. Vor allem werden die besonders bedürftigen Menschen in Jalalabad und Osch versorgt. Im Auftrag von Caritas Internationalis ist eine Gruppe von Mitarbeitern von Caritas Pakistan im Land, bei denen es sich vor allem um Vertreter von Catholic Reliefe Service (USA) und Caritas international (Deutschland) handelt. Dies stellt die konkrete Hilfsbereitschaft der Weltkirche unter Beweis. Vor ort sind auch mehrere Nichtregierungsorganisationen, darunter das Rote Kreuz und Ärzte ohne Grenzen tätig. Flüchtlinge werden mit Wasser, Lebensmitteln und Strom versorgt. Im Namen aller Flüchtlinge danken wir für diese humanitäre Hilfe.“
„Wir hoffen, dass es in unserem Land bald wieder Frieden geben wird“, so Bischof Messmer abschließend, „Der Friede ist ein Gut, um das man sich bemühen muss: deshalb müssen wir hier bei uns selbst in Kirgistan damit anfangen. Unsere Politiker müssen den Dialog und den Frieden als Priorität betrachten, denn sie sind für das Gemeinwohl von wesentlicher Bedeutung. Wir werden als Kirche dafür beten und um den Beistand des Heiligen Geistes bitten, damit es künftig im Land Aussöhnung und Wohlstand geben wird.“ (PA) (Fidesdienst, 21/06/2010)


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